Samstag, 3. September 2011

Spuren im Sand


"Eines Nachts hatte ich einen Traum: Ich ging am Meer entlang mit meinem Herrn [Gott ist gemeint]. Vor dem dunklen Nachthimmel erstrahlten, Streiflichtern gleich, Bilder aus meinem Leben. Und jedes Mal sah ich zwei Fußspuren im Sand, meine eigene und die meines Herrn. Als das letzte Bild an meinen Augen vorübergezogen war, blickte ich zurück.

Ich erschrak, als ich entdeckte, daß an vielen Stellen meines Lebensweges nur eine Spur zu sehen war. Und das waren gerade die schwersten Zeiten meines Lebens. Besorgt fragte ich den Herrn: „Herr, als ich anfing, dir nachzufolgen, da hast du mir versprochen, auf allen Wegen bei mir zu sein. Aber jetzt entdecke ich, daß in den schwersten Zeiten meines Lebens nur eine Spur im Sand zu sehen ist. Warum hast du mich allein gelassen, als ich dich am meisten brauchte?“

Da antwortete er: „Ich liebe dich und werde dich nie allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten. Dort, wo du nur eine Spur gesehen hast, da habe ich dich getragen.“

Margaret Fishback Powers

23 Kommentare:

Anisah hat gesagt…

Oh, wie schön...danke dafür :)

Lieselotte hat gesagt…

Gerne ;)

Ich kenne den Spruch von christlichen Gruppen - passt aber auch wunderbar in nen muslimischen Kontext...

Anonym hat gesagt…

So ein Mist. Das Spaghettimonster hat mich noch nie getragen.

Lieselotte hat gesagt…

Tja. So ist das Leben. Hart aber gerecht.

Anonym hat gesagt…

Da geht eine Mordserie ab; was ist da los ?

http://www.guardian.co.uk/uk/2011/sep/02/man-held-blind-imam-dead

Lieselotte hat gesagt…

Keine Ahnung. Hatte davon bis zu ihrem Kommentar nicht gehört. Wieso Serie?

conring hat gesagt…

@Liselotte
sind Sie eigentlich sicher das mit dem Lord des Gedichtes wirklich God gemeint ist?
Gerade bei christlich, spirirueller Lyrik ist der Lord, der einen im Leben beisteht , meistens nicht Gottvater sondern der Sohn. also der den Sie nur für einen Propheten halten..

Lieselotte hat gesagt…

Nicht sicher. Spielt aber auch keine Rolle. Wenn ein Christ, das als "Jesus" lesen will, soll er's tun. Ich les es als "Gott". Wo ist das Problem?

Annanymous hat gesagt…

Immer diese Jesus-Gott-Debatte ... ich bin mehr oder weniger katholisch aufgewachsen und habe das nie als Problem angesehen, dass man da sinnbildlich von "Jesus als Gottes Sohn" spricht. Muss man denn immer alles so wörtlich nehmen? Ich denke, dass es sich lediglich um eine Methapher handelt. Eine nette Umschreibung von vorehelichem Sex ;-) Oder einfach ein Ausdruck der Wichtigkeit dieses Propheten für die Religionsgemeinschaft. Nicht nötig, sich darüber die Köpfe zu zerbrechen. Und die sache mit der Dreifaltigkeit ... auch kein Grund sich deshalb in die Haare zu kriegen. Heißt für mich einfach nur, Gott steckt in allem und ist allgegenwärtig. Hat aber keine 3 Köpfe - wie denn auch? Er ist ja kein Lebewesen aus Fleisch und Blut. Und das ist bestimmt auch den Christen bewusst ;-) Ich sehe das nur als eine alberne Suche nach Argumenten zur Abgrenzung.

Btw ... bin zwar nicht religiös, aber das Geschichtlein ist schön und hat eine tolle Aussage. Das Leben besteht nunmal aus Höhen und Tiefen.

Anonym hat gesagt…

"Wieso Serie?"

Einige Artikel wirkten so, als ginge es nicht um den selben Fall.

Allerdings war der Anschlag auf das Opfer nicht der erste.

Sheikh Maymoun Zarzour, 39, who sought political asylum in Britain in 2007 after his car was bombed in Lebanon, was allegedly murdered in his office at the Muslim Welfare House on Friday after taking morning prayers.

http://www.haringeyindependent.co.uk/news/topstories/9237126.Muslim_leader_pays_tribute_to__inspirational__imam/

Anonym hat gesagt…

"Wenn ein Christ, das als "Jesus" lesen will, soll er's tun. Ich les es als "Gott". Wo ist das Problem?"

Dass einer von beiden in die Hölle kommt.

Anonym hat gesagt…

"den Sie nur für einen Propheten halten"

Ich hoffe, dass es eine Hölle gibt; dann werde ich dort als Atheist eine riesen Schadenfreude über alle Gläubigen haben, die falsch geglaubt haben.

Das wird ein Spaß !

Lieselotte hat gesagt…

"Dass einer von beiden in die Hölle kommt."

Lassen Sie das mal unsere Sorge sein.

Anonym hat gesagt…

"Lassen Sie das mal unsere Sorge sein."

Kinder von Eltern mit solchen Sorgen sind nicht zu beneiden.

Lieselotte hat gesagt…

Ist ja gut, dass Sie Bescheid wissen.

Anonym hat gesagt…

Ich wußte gar nicht, dass Zynismus zum Islam gehört, aber jetzt, wo der Islam zu Deutschland gehört, ist das wohl nicht zu vermeiden.

Lieselotte hat gesagt…

Tja, da sehen Sie mal.

Anonym hat gesagt…

Dann wird es wohl in Zukunft einigen Streit um Kinderrechte und Jugendschutz geben.

Lieselotte hat gesagt…

Ja, klar. Und jetzt zurueck zum Thema bitte.

Anonym hat gesagt…

"Und jetzt zurueck zum Thema bitte."

Jawohl, Frau Lehrerin !

Törichterweise empfindet also der Mensch gelegentlich Gottverlassenheit; nur um dann zu erfahren, dass Gott ihm da am nächsten war.

Der Mensch als schwächelndes Dummerchen; jedenfalls dann, wenn er mal wieder nicht regelmäßig genug in der Gebrauchsanweisung für sein Leben nachgelesen hat.

Es scheint sich die Menschheit zu zerteilen, in Leute, die ihr Selbstempfinden darin wiederfinden und in Leute, denen jede Spur eines solchen Selbstbildes einfach ein Greuel ist, ganz so wie die Vorstellung, ein Jugendleben lang in einem Mißbrauchskeller zu verbringen und sich mit dem Selbsthass auf die gefühlte Dankbarkeit dafür zu plagen, dass einem der Stiefvater nicht einfach hat verhungern lassen.

Damit haben Sie auch mal ein aussagekräftiges Bild über die inneren Umtriebe von "Islamhassern"; ein Schnappschuss von Irreleitung; das Verbotene soll ja schließlich auch neugierig machen, so rein menschlich.

Die Sehnsucht nach "Jihad - you can have it" - ist wirklich manchmal sehr groß und nur ein disziplinierter Rückblick auf den weisen Ronald Reagan verweist darauf, wie man es besser macht:

Als die Hezbollah 1983 den großen Anschlag auf die Marines im Libanon geschafft hatte, da hat der alte Reagan ganz nüchtern festgestellt, dass der Libanon vor einem Bürgerkrieg steht und dass sich die Libanesen schon untereinander gründlicher rächen werden, als die USA es je hätten tun können.

Haben sie auch getan, die Libanesen und stehen sie aktuell wieder mal kurz davor, diesmal wegen Syrien.

conring hat gesagt…

@Liselotte
das Problem ist ganz einfach, dass Sie den Text sich selber aneignen ohne irgengwelche rücksicht auf den kulturell-religiösen Hintergrund der Autorin zu nehmen. Wenn Sie allerdings unserern Herrn Jusus Christ als Gott anerkennen ist es natürlich "egal".

Lieselotte hat gesagt…

Wo ist da das Problem? Welche Rolle spielt da der kulturell-religiöse Hintergrund der Autorin?

Wollen Sie mir jetzt erzählen, was ich "mir aneignen kann", und was nicht?

Anonym hat gesagt…

Sie können sich selbstverständlich aneignen, wasimmer Sie wollen, jedenfalls von den Dingen der Kuffar.
Nur sollten Sie sich überlegen, ob Sie sich tatsächlich so leichtfertig auf eine Debatte über die Körperlichkeit Gottes einlassen sollten. Hat Gott Gewicht ? Überlegen Sie mal - ich wäre enttäuscht Sie aufseitne Ahbash wiederzufinden.

Sie sind noch so unkritisch gegenüber dieser Latschenträgerhermeneutik der Hippies.

Gott und Spuren im Sand, das haben die englischen und ranzösischen Kolonialisten den Indianern erzählt und sie dann in ihren Kriegen aufeinandergehetzt.