Donnerstag, 27. Februar 2014

I will complain

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"Beware! Whoever is cruel and hard on a non-Muslim minority, curtails their rights, burdens them with more than they can bear, or takes anything from them against their free will; I will complain against the person on the Day of Judgment.”

Muhammad, Peace be upon him (Abu Dawud)

Donnerstag, 13. Februar 2014

Das andere Iran

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Fotos aus dem Iran ähneln sich oft: Frauen in langen, schwarzen Gewändern; Männer in wuchernden Bärten; Kopftücher; Hinrichtungen; Massen an Menschen. Das ist das eine Iran. Aber natürlich gibt es auch das andere Iran. Leute, die in oft widrigen Umständen versuchen, ihr Leben so leben, wie es für richtig halten; sich ein kleines Stück Freiheit erkämpfen; Moment finden, in denen sie ganz sie selbst sein können. 

Solche Momente sind es, die der iranische Fotograf Hossen Fatemi in seiner Serie An other view of Iran festgehalten hat. Schöne Bilder sind es, die er zeigt; intensive Bilder; Bilder vom Leben ... die hoffen lassen, dass der Iran eines Tages frei sein wird.
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Mittwoch, 12. Februar 2014

Integration? Kauf ich mir

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Oder: "Noch so einer" vs. "schön, dass du da bist"

Oder: Hasret und Enes

Hasret ist in ihren Vierzigern. Sie kam als Grundschulkind aus der Türkei, wo sie bei den Großeltern, Mama und Papa waren zum Arbeiten in Deutschland, gelebt hatte, nach Deutschland. Sie machte ihren Abschluss, arbeitete, erkämpfte sich das Medizinstudium, begann ihre Promotion. Heute ist sie Ärztin. Jetzt, wo sie beruflich Fuß gefasst hat, ist auch das Kopftuch nicht mehr so eine Barriere, zu dem es teilweise während ihrer Ausbildung und den ersten Berufsjahren von so manchem Chefarzt oder Uniprofessor gemacht wurde. Sie kann was, man will sie. Ihre Fachwissen und die Erfahrung im Beruf sind gefragt. Ihre Türkischkenntnisse sind ein Plus, die Kulturkenntnisse sowieso. 

Ihr Sohn Enes, so würden manche vielleicht sagen, lebt hier "in der dritten Generation". Als es Zeit für ihn war, in den Kindergarten zu kommen, meldete Hasret ihn im katholischen Kindergarten um die Ecke an. In Laufnähe, und dass den Kindern dort auch religiöse Werte vermittelt wurden, sagte ihr auch zu. Enes bekam den Platz. Alles war paletti, bis Hasrets Mutter den Kleinen zum ersten Mal in den neuen Kindergarten brachte. Sie wurde dort so herablassend, so forsch, so was-willst-du-Gastarbeiter-hier behandelt, dass Hasret sich weigerte, den Kleinen in der Einrichtung zu lassen. Jemandem, der ihre Mutter so behandelte, der solch ein Bild von Deutschtürken, von Muslimen hatte, ihren Sohn anvertrauen? Nein, danke.

Hasret hat das Geld, sie kann es sich leisten - und einige Monate später war Enes in einer Internationalen Schule in der Stadt angemeldet. Der Lehrplan orientiert sich an britischem Vorbild, die Kinder sind - wie auf der Insel - bis nachmittags in der Schule, Enes lernt neben Deutsch und Türkisch jetzt auch Englisch und er ist willkommen. Wäre er in eine der Schulen in dem Viertel, in dem Hasret und ihre Familie bis heute wohnen, einkommensschwach, bildungsfern, gastarbeiterig, gekommen - Enes wäre in einer Einrichtung gelandet, auf der er "noch so einer" gewesen wäre. Wie heißt du? Enes. Aha, schon klar. Und dann noch die Oma mit Kopftuch und türkischem Akzent. Jetzt ist Enes auf einer Schule, auf der man sich freut, dass er da ist, wo er dazu gehört, Teil des Ganzen und Multikulti wie alle anderen ist.Wo Vielfalt willkommen ist, wo Enes willkommen ist.

Hasret hat das Geld, sie kann es sich leisten.

Montag, 10. Februar 2014

Sexismus. Und Rassismus.

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Von afrodeutschen Frauen, alltäglichem Sexismus und Rassismus während des Nationalsozialismus - und im Deutschland des 21. Jahrhunderts, von Ausgrenzung, Widerstand, Anpassung und Rebellion.

"Ausstellung

Daima – Frauen | Bewegung | Feminismen | Identitäten

Mo 17. Februar bis Fr 28. März 2014 

Öffnungszeiten: Mo–Fr 14–18 Uhr

Belächelt und sexualisiert werden – diese Erfahrungen teilen viele Frauen. Was, wenn sich das mit Erfahrungen von Rassismus mischt? In der Veranstaltungsreihe kommen Frauen zu Wort, die all diese Erfahrungen von Ausgrenzung teilen und sich ihnen aktiv widersetzen: durch Kunst, Politik und Zeugnis-Ablegen. 

In Kooperation mit Witnessed / edition assemblage. Gefördert von der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen. Alle Veranstaltungen finden in der Galerie im August Bebel Institut statt (Müllerstraße 163, Berlin, S+U Wedding). Die Räumlichkeiten sind rollstuhlgerecht, Zugang über den Haupteingang des Gebäudes. 

Rahmenprogramm: 

Fr 14. Februar, 18–21 Uhr: Daima. Images of Women of Color in Germany

Ausstellungseröffnung und Buchvorstellung. In Ausstellung und Buch porträtiert die afrodeutsche Fotografin Nzitu Mawakha zwölf Schwarze Frauen, die in Deutschland leben und arbeiten und/oder Deutsche sind. Sie erzählen von Alltagsrassismus, Sexismus und Widerstand, von Familie, Community und Schönheit. Das Besondere: Nicht die Frauen erklären sich – sondern sie sind diejenigen, die die Betrachtenden befragen und den Blick zurückwerfen. Mit: Nzitu Mawakha (Fotografin & Autorin), Sharon Dodua Otoo (Herausgeberin der Reihe »Witnessed«) und Protagonistinnen von Buch und Ausstellung. Grußwort: Barbara Loth (Staatssekretärin in der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen, angefragt). Live-Musik: 3 Women & The Bass. Um Anmeldung bis 10. Februar wird gebeten. 

Do 20. Februar, 18–20 Uhr: Einschreibungen. Fotografie und Widerstand 

Fotografie blickt auf eine lange politische Geschichte zurück. Welche Möglichkeiten bietet sie im politischen Kampf und um Identitäten auszudrücken? Der Vortrag zeigt zunächst, wie Fotografie mitwirkte, Unterschiede herzustellen und zu zementieren – in Bezug auf Ethnizität, Geschlecht oder Sexualität. In Kontrast dazu werden fotografische Arbeiten wie die des afroamerikanischen Philosophen W.E.B. Dubois, der Schwarzen Südafrikanerin Zanele Muholi und des Afrodeutschen Philip Metz vorgestellt. Sie wollen Fremdzuschreibungen brechen, Blicke irritieren und eine eigene Bildsprache entwickeln. Geht das? Mit: Nana Adusei-Poku (Forschungsprofessorin für Kulturelle Vielfalt, Hochschule Rotterdam, und Dozentin für Medienkunst, Hochschule der Künste Zürich) Moderation: Çağla İlk (Architektin und Kuratorin, büro MILK). Um Anmeldung bis 14. Februar wird gebeten. 

Fr 7. März, 18–21 Uhr Von »Mädchenfallen« und Selbstbewusstsein

Regina M. Banda Stein im Gespräch mit Marie Nejar Am Vorabend des Internationalen Frauentags hören wir den Bericht eines ereignisreichen Lebens: Marie Nejar, Jahrgang 1930, liest aus ihrer Autobiographie »Mach nicht so traurige Augen« und spricht mit Regina M. Banda Stein über ihr Aufwachsen als Schwarzes Mädchen im Nationalsozialismus, über ihr Leben als Schlagersängerin »Leila Negra«, als Krankenschwester und als Aktive in der afrodeutschen Community. Mit: Marie Nejar (ehem. Schlagersängerin und Krankenschwester), Regina M. Banda Stein (ehem. Vorstandsfrau ADEFRA Berlin, Krankenschwester, forscht zur Geschichte Schwarzer Frauen in der Pflege). Um Anmeldung bis 3. März wird gebeten.

Do 20. März, 18–21 Uhr: Feministische Kämpfe of Color in Deutschland. Eine Chronik 

Feminismus in Deutschland ist auch das: Frauen, die nicht nur Sexismus erfahren, sondern auch Rassismus durch die weiße Mehrheitsgesellschaft; Frauen, die sich jenseits von dieser organisieren. Seit Mitte der 1980er Jahre sind Schwarze Feministinnen in »ADEFRA« organisiert und wagen »Immigrantinnen, Schwarze deutsche, jüdische und im Exil lebende Frauen« Bündnisse, zuletzt 2013 in der Tagung »FemoCo«. Was die Beteiligten verbindet: Die Erfahrung, dass Sexismus von Rassismus, Homophobie und anderen Formen der Ausgrenzung nicht zu trennen ist. – Der Abend wagt eine Chronik politischer Kämpfe. Mit: Jasmin Eding (ADEFRA-Gründungsmitglied), Natascha Nassir-Shahnian (FemoCo-Konferenz) und Peggy Piesche (ADEFRA, »Euer Schweigen schützt Euch nicht«). Moderation: Manuela Bauche (August Bebel Institut). Um Anmeldung bis 14. März wird gebeten.

Fr 28. März, 18–20 Uhr: In Gedenken an Juliana Wonja Michael (1921–2013)

Ausstellungsfinissage. Die Finissage ist Juliana Wonja Michael gewidmet, die im März 2013 verstarb. Die Tochter des ab 1894 in Berlin lebenden Kameruners Theophilus Wonja Michael und dessen weißer deutscher Ehefrau Martha Wegner überlebte den Nationalsozialismus durch ihre Arbeit im Zirkus – für viele Schwarze eine Nische, die Arbeit und einen gewissen Schutz vor Verfolgung bot – und in der französischen Emigration. Mit Fotos, Videos, mündlichen Erinnerungen und einer Lesung aus autobiographischen Notizen erinnern wir an die Raubtierdresseurin, Botschaftsangestellte und Übersetzerin. Mit: Nicola Lauré al-Samarai (Historikerin), Lara-Sophie Milagro (Schauspielerin, Label Noir). Um Anmeldung bis 24. März wird gebeten. 

August Bebel Institut, Müllerstr. 163, 13353 Berlin (S+U Wedding) 
 Tel. +49 (0)30 4692-121 / -122 
Fax +49 (0)30 4692-124 
programm@august-bebel-institut.de 
www.facebook.com/augustbebel 
www.august-bebel-institut.de"

Samstag, 8. Februar 2014

Frauen in der islamischen Theologie

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"Innen und Außenansichten: Frauen in der islamischen Theologie im Spannungsfeld zwischen Religion, Macht und Wissenschaft

Vernetzung, Debatte, Wissenschaftsstrategie

25./26. März 2014

Erlanger Zentrum für Islam und Recht in Europa (EZIRE) an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Obwohl geschlechtersensible Aspekte und Perspektiven durchaus ihren Platz in der islamischen Exegese besitzen, sind diese bisher kaum in der Islamischen Theologie sowie der Forschung darüber präsent.

Frauen werden in ihrer Rolle als Wissensträgerinnen und -vermittlerinnen selten wahrgenommen. Ziel dieser Tagung ist es, Positionen und Personen zu stärken, die sich innerhalb der Islamischen Theologie mit geschlechterspezifischen und –sensiblen Ansätzen beschäftigen und sie mit Forschenden zusammenzuführen, die sowohl historische als auch zeitgenössische Entwicklungen solcher Ansätze dokumentieren und analysieren.

Die Tagung verfolgt neben der inhaltlichen Auseinander-setzung mit einer wissenschaftlichen Debatte das Ziel der Förderung bisher marginalisierter Akademiker_innen."

Hier geht's zum Flyer zur Veranstaltung.
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Mittwoch, 5. Februar 2014

A Muslim name

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What does a Muslim look like? What is a Muslim name?

What does a German look like? What is a German name?

Dark hair, dark skin, dark eyes? ... Muhammad?

Blonde, blue eyes, rather tall? ... Hans?

But what about Hans who became a Muslim? The blonde Muhammad from next door? Ayet ... who is no less German than she is Muslim ... and Turkish ...

Of course we (well, most of us) know that issues of identity are much more complex than they can sometimes be presented by some, than how at times we see them ourselves...

But in a world in which being a Muslim and being British (German, French, Russian, US American...) are still way too often presented as mutually exclusive - both by Muslims ("what? your name is Lieselotte? but that's not a Muslim name!") and non-Muslims ("oh yes, I agree, interfaith work is so important! it can really help bring Muslims and Germans together" ...), we are in need of reminders reiterating what we tend to forget ... 

... reminders like this series of beautiful photographs by Claire Beckett portraying US American converts to Islam.
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Dienstag, 4. Februar 2014

Ayo

Ayo: Live at the Olympia, Paris (2007)


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