Sonntag, 27. Januar 2013

Nie wieder

Heute vor 68 Jahren war es endlich zu Ende. Auschwitz-Birkenau, das größte Vernichtungslager der Nationalsozialisten, in dem hunderte, tausende, Millionen Menschen gequält, erniedrigt, gemordet wurden, wurde durch die Rote Armee befreit. Über eine Million Menschen waren in Auschwitz ermordet worden, noch viel mehr in den vielen anderen Konzentrations- und Vernichtungslagern

Juden
Christen
Sinti
Roma
Menschen mit Behinderung
Homosexuelle
politische Regimegegner
Widerstandskämpfer
Wissenschaftler
Künstler
Journalisten
Kriegsgefangene
Zwangsarbeiter
Deserteure
Männer
Frauen
Kinder.

Heute vor 68 Jahren, begann es endlich, das Leben danach.

Heute vor 68 Jahren war es natürlich nicht zu Ende, weil man so etwas nicht vergessen kann, weil es, einmal erlebt, auch dann noch da ist, wenn es schon lange vorbei ist.

Und deshalb ist es unsere Pflicht, uns gegen jede Ungerechtigkeit, wo-auch-immer sie gegen wen-auch-immer durch wen-auch-immer begangen wird, aufzustellen und laut zu sagen:

Nie wieder.

Und wie soll das gehen? Fangt im Kleinen an. Gegen Gewalt, gegen Ausgrenzung, gegen Hass. Gegen Gleichgültigkeit, egal um wen es geht.


Ganz wichtig und vielleicht auch das Schwierigste dabei: Sich nicht blenden lassen von vermeintlichen Gruppenzugehörigkeiten. Unrecht ist Unrecht, auch wenn es den (vermeintlichen) Gegner trifft.

O die ihr glaubt, seid Wahrer der Gerechtigkeit, Zeugen für Allah, auch wenn es gegen euch selbst oder die Eltern und nächsten Verwandten sein sollte! Ob er (der Betreffende) reich oder arm ist, so steht Allah beiden näher. Darum folgt nicht der Neigung, daß ihr nicht gerecht handelt! Wenn ihr (die Wahrheit) verdreht oder euch (davon) abwendet, gewiß, so ist Allah dessen, was ihr tut, Kundig. (Qur'an Sure 4, Vers 135)

Oder mit Martin Niemöller gesagt:

„Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist.
Als sie die Sozialdemokraten einsperrten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Sozialdemokrat.
Als sie die Gewerkschafter holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Gewerkschafter.

Als sie die Juden holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Jude.
Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.“

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich habe mir jetzt den Großteil Ihres Blogs durchgelesen.

Da Sie sich ja so sehr für Toleranz aussprechen, hätte ich eine Frage:

Darf Ihre Tochter (Sie erwähnen sie ja häufig, deswegen finde ich eine Frage dazu legitim) eigentlich auch irgendwann ihre Religion frei wählen, so wie Sie das für sich selber in Anspruch genommen haben, oder geht das gar nicht?

Und dazu: Denken Sie, Ihre Tochter hat überhaupt eine Chance, sich selber unvoreingenommen ein Bild zu machen?

Schließlich sind Sie (so interpretiere ich viele Texte Ihres Blogs) sehr offen allen Religionen gegenüber erzogen worden. Sie werden Ihre Tochter dagegen ja streng islamisch erziehen, von daher wird sie ja von vornherein indoktriniert.

Lieselotte hat gesagt…

Hallo Anonym,

der Einfachheit halber antworte ich direkt in Ihrem Text:

"Darf Ihre Tochter (Sie erwähnen sie ja häufig, deswegen finde ich eine Frage dazu legitim) eigentlich auch irgendwann ihre Religion frei wählen, so wie Sie das für sich selber in Anspruch genommen haben, oder geht das gar nicht?"

Ja, das darf sie. Auch Atheismus oder Agnostizismus wäre drin.

"Denken Sie, Ihre Tochter hat überhaupt eine Chance, sich selber unvoreingenommen ein Bild zu machen?"

Genauso sehr wie Ihre Tochter (falls Sie denn eine haben). "Neutrale" Erziehung gibt es nicht. Vielleicht ist die Chance meiner Tochter, sich eines Tages unvoreingenommen selbst ein Bild zu machen, sogar etwas größer als die Ihrer Tochter (von der wir jetzt einfach mal ausgehen, dass sie existiert), weil mein Kind sich direkt ein Bild von (mindestens) Islam UND Christentum bilden kann.

"Sie werden Ihre Tochter dagegen ja streng islamisch erziehen"

Das ist eine Vermutung Ihrerseits. Ich erinnere mich nicht daran, mich mit Ihnen über die Erziehung meines Kindes ausgetauscht zu haben.

"von daher wird sie ja von vornherein indoktriniert."

Wie gesagt: Vermutung. Davon abgesehen: siehe oben, "neutrale" Erziehung gibt es nicht...

Gruß
Lieselotte

Anonym hat gesagt…

"Das ist eine Vermutung Ihrerseits. Ich erinnere mich nicht daran, mich mit Ihnen über die Erziehung meines Kindes ausgetauscht zu haben."

Ist eine berechtigte Vermutung. Sie sind da sicherlich betriebsblind, aber für einen Außenstehenden ist ihr Blog schon sehr dogmatisch.

Aber das betrifft wohl die Mehrheit der Konvertiten.

Lieselotte hat gesagt…

Ja ja, dogmatisch, klar.

Und dann die Konvertitenkeule rausholen, so geht das!