Es ist heiß geworden. Richtig heiß. Über dreißig Grad waren es heute. Was gestern noch angenehm warm war, ging heute schon in Richtung unerträglich heiß. Grandma will dem Lieschen eine Freude machen und schlägt vor, dass wir nachmittags Pizza essen gehen. Pizza findet das Lieschen gut, also los geht's.
"I love chocolate cookie icecream..."
So landeten wir bei Chuck E. Cheese. Ein auf um die zwanzig Grad runtergekühltes Resto mit lauter Popmusik und einem Haufen Spielautomaten, Feuerwehrautos, Flugsimilatoren und Ballwerfapparaten für Kinder. Auf einer Seite des Raums tanzen auf einer Bühne vier überlebensgroße Comicfiguren, während es aus den Lautsprechern tönt: "I love icecream, chocolate icecream, chocolate cookie dough icecream..."
...und Tropical Lemonade
Grandma bestellt ein Familienmenü, bestehend aus 50 tokens für die Spielautomaten, einer Riesenpizza und Softdrinks zum Selberauffüllen. Ich mache mich auf den Weg zur Getränkebar und stelle fest, dass es zwar fünfzehn verschiedene Sorten Cola, Limo und Fanta gibt, aber keinen puren Fruchtsaft oder einfach nur Wasser. Ein Anflug von Panik überfällt mich, bis ich mir sage, dass das Lieschen von einmal Fanta bestimmt nicht adipös wird und auch ihre Zähne dieses Abenteuer überstehen werden. Nachdem ich geschätzte fünf Minuten vor der Getränkebar stehend gedanklich durchgespielt habe, welche der Zucker- und Kalorienbomben wohl das kleinste Übel ist, betätige ich mutig den Tropical Lemonade-Hebel.
"Feuerwaffen sind hier nicht erlaubt"
Während wir die Pizza, die richtig gut ist, verputzen, schaue ich mich im Resto um und schärfe mir gedanklich ein, mich bloß später an das "Feuerwaffen sind hier nicht erlaubt"-Schild (so was kannte ich bisher nur aus dem Nahen Osten...), das Poster neben der Getränkebar, das verkündet, das Alkohol Krebs verursachen kann und besonders für Schwangere eher nicht so gut ist, und die drei Besucher, die schwer nach schon-seit-dem-15-ten-Lebensjahr-Mitglieder-einer-lokalen-US-mexikanischen-Gang aussehen, zu erinnern, damit ich davon später ... auf meinem Blog berichten kann.
Bling-Bling-Plastikring und ein wuscheliges Etwas
Nach ein oder zwei Stunden richtig viel Spaß tauscht das Lieschen die tickets, die man für jeden Treffer (und auch so) erhält, an der Kasse gegen einen potthässlichen orangenen Bling-Bling-Plastikring, einen rosa-weiß-lila-grünen Radiergummi, ein hellblaues wuscheliges Etwas aus Plastik und eine kleine Tüte pastellfarbener Brause ein - und ist überglücklich über ihre "Geschenke". Beim Rausgehen fällt mir das Schild mit den Öffnungszeiten ins Auge: 9 am bis 10 pm unter der Woche, bis 11 pm am Wochenende. Ob es wirklich Familien gibt, die hier bis abends um zehn mit ihren Kindern Spaß haben? Auf dem Parkplatz schlägt uns die Hitze eines kalifornischen Freitagnachmittags Ende April entgegen. Chuck E. Cheese, bis bald mal wieder!
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2 Kommentare:
Das klingt ja gräßlich! Plastikdrinks, Plastikfood, Plastikspielzeug. Grusel,grusel, die armen Kinder, die denken, das sein normal...
Ja, ich kann mich dem ersten Kommentar nur anschließen! Ich hoffe Du gehst mit der Mini-Liese schnurstracks zum Bio-Bauernmarkt und in den antroposophischen Kindergarten wenn ihr wieder in good old Germany seid! ;-) Muahahahaha ... nee, im Ernst, grausam ist das! Aber ich kann mir vorstellen, dass es ihr gefällt - hätte mir wohl auch gefallen, in dem Alter.
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