Wenn man von Los Angeles aus immer weiter nach Süden fährt, kommt man nach Mexiko. Auf dem Weg liegt San Diego, mit 1,3 Millionen Einwohnern nach Los Angeles die zweitgrößte Stadt Kaliforniens. Von San Diego aus sind es nur noch fünfzehn, zwanzig Minuten bis zur mexikanischen Grenze.
Mexiko ist nicht weit
Aber das Mexiko nicht mehr weit ist, wird schon wenige Meilen jenseits der Stadtgrenze LAs deutlich. Zuerst fallen mir die Dachziegel auf, rotgebrannt und leicht gewölbt, so wie ich sie aus Südfrankreich oder Italien kenne. Das nächste sind die Ortsnamen. Ausfahrten führen nach Las Flores, San Juan Capistrano, San Clemente, Escondido, Del Mar und La Mesa. Wir sind auf dem Weg in Richtung Lateinamerika, keine Frage.
Straße, Meer, Hügel, Erde
Irgendwann, ein gutes Stück hinter dem letzten Vorort von LA, ist da nur noch die Straße, rechts davon der Ozean und links Hügel, die jetzt im Mai mit grünen Büschen und Kräutern bewachsen sind und auf denen es gelb blüht. An manchen Stellen blitzt an einem der Abhänge ein Stück lehmrote Erde unter dem Gras hervor. Als wir unterwegs sind, ist der Himmel bedeckt, es ist nicht besonders warm und in den Tälern zwischen den Hügeln hat sich der Nebel festgehängt.
Ein bisschen Manchester in Südkalifornien
Nach fast zwei Stunden Fahrt fällt zwischen all den spanischen Ortnamen plötzlich eine Manchester Avenue und ein Birmingham Drive auf, auf die durch eines der Schilder verwiesen wird. Wie komisch hier mitten im großen Amerika, im warmen Kalifornien, nicht weit von der Grenze zu Mexiko die so bekannen Namen zweier Städte aus dem kleinen England, dem kalten Nordwesteuropa zu lesen. Ob die Straßennamen auf aus England stammende Siedler zurückzuführen sind, die sich mit diesen Ortsbezeichnungen ein Stück Heimat mit in das unbekannte Land, die fremde Landschaft mitnahmen? Das Auto braust weiter Richtung Süden, bald sind wir in San Diego.
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