Angesichts der Tatsache, dass 11. September-Rückblicke dieser Tage ja zum Standardrepertoire zu gehören scheinen, will natürlich auch Lieselotte in dieser Sache nicht zurück stehen. Anstatt meine Leser mit Und-so-habe-ich-den-11. September-erlebt-Geschichten zu erbauen (ich stand irgendwo in Süditalien und dachte, jetzt gibt es Krieg), halte ich es praktisch und verweise freundlich auf diese Kolumne von Jakob Augstein, die zusammenfassend auf das Jahrzehnt seit den Anschlägen in den USA zurückblickt. Geschmacksprobe:
"Zehn Jahre nach dem 11. September 2001 gibt es nur Verlierer: Der Islam wurde von verblendeten Ideologen als Geisel genommen. Der Westen hat im Kampf gegen den Terror seine Werte verraten. Und jetzt haben wir auch noch die Islamophoben an der Backe."
Hier lang!
Sonntag, 11. September 2011
Zehn Jahre später
Labels:
Afrika,
Deutschland,
Europa,
Integration,
Islam und Muslime,
Konfliktbearbeitung,
Medien,
Mittelost,
Nahost,
USA
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
17 Kommentare:
Ich wünsche Ihnen, dass Sie irgendwann aus Ihrem Religions-Wahn erwachen und wieder Teil der Gesellschaft werden.
Herzlichen Dank auch. Ich wünsche Ihnen, dass Sie eines Tages vielleicht verstehen, dass man Muslim sein kann, ohne sich im Wahn zu befinden oder sich außerhalb der deutschen Gesellschaft zu bewegen.
Schönen Gruß
von der Lieselotte
"ohne sich im Wahn zu befinden oder sich außerhalb der deutschen Gesellschaft zu bewegen. "
Die deutsche Gesellschaft hat schon die verschiedensten Formen von Wahn überstanden; denken Sie nur an den Backzwangkult. Einige Formen von Wahn allerdings auch wieder nicht so gut. Sie wissen schon. Wenn Sie nicht wahnsinnig sind, dann sind wir es wohl. Ich glaube nicht, dass Moslems und Nichtmoslems beide normal sein können. Halten Sie die Zeugen Jehowas für normal, oder die Mormonen ?
"Der Islam wurde von verblendeten Ideologen als Geisel genommen."
Während er zuvor ein Rezept für Glück, Wohlstand, Frieden, Gerechtigkeit und Fortschritt war.
Weswegen Menschen aus aller Welt Aufnahme in muslimischen Ländern begehrten, um ein Stück weit teilzuhaben an der einmaligen Erfolgsgeschichte tugendhafter, arbeitsamer und in jeder Weise rechtgeleiteter Menschen.
Der Koranischen Weisung gewärtig, dass sie unterschiedliche Kulturen kennenlernen (und damit keinesfalls sich angleichen) sollten, fanden verarmte Europäer und Nordamerikaner von Nordafrika bis Südasien alles vor, was sie für ein neues, glückliches und selbstbestimmtes Leben benötigten.
Die Welt hätte so schöpn werden könen; nur 9/11 und George W. Bush hat alles kaputt gemacht.
Sie haben echt das gleiche Problem wie so mancher wannabe-Salafi da draussen. Die sehen auch alle ueberall nur Religion.
Noch mal langsam fuer Sie: Religion ist nicht alles, auch nicht in der muslimischen Welt. Nicht alles, was dort geschieht, ist auf den Islam zurueck zu fuehren. Nicht jeder, der dort herum springt, nimmt den Islam zur Maxime seines Handelns.
Eigentlich genauso wie bei uns.
"Nicht alles, was dort geschieht, ist auf den Islam zurueck zu fuehren. Nicht jeder, der dort herum springt, nimmt den Islam zur Maxime seines Handelns."
Das kann gut so sein. Doch ohne die Anerkennung, die islamische Maximen von Gehorsam und Hierarchie (nur als Beispiele) in islamischen Gesellschaften geniessen, stünde doch so mancher auch a-islamischer Übeltäter wesentlich nackter im Hemd da.
Nur mit Türkentum und Araberstolz wäre weniger Übles so leicht durchgehend zu machen. Der Verweis auf Traditionen kann die Gegenreplik, dass die aber ganz schön bescheuert sind, am wirkungsvollsten unterdrücken mit dem Hinweis: Wir sind Moslems, und ganz viele, etc.
Der Wunsch zu gemeindemäßiger Einheit und Geschlossenheit triumphiert am souveränsten dort, wo archaische Traditionen sonst ins Rutschen geraten könnten.
Hm. Und was meinen Sie, wie man daran etwas ändern kann? Von draußen, mit möglichst großem Geschrei und unqualifizierten, uninformierten Kommentaren, die gerade mal so alle in einen Topf hauen ... oder mit einer Argumentation, die Bezug nimmt zu den Referenzgrößen, die den Menschen vertraut sind und die neu oder anders definiert? Na, was meinen Sie?
Davon abgesehen sind Muslime durchaus nicht nur Türken und Araber, sondern auch Afrikaner, Südasiaten, Südostasiaten, Europäer... Aber trotzdem alles gleich, stimmts?
"Aber trotzdem alles gleich, stimmts?"
Ja, denn letztlich lehnen sie alle unsere aufgeklärte Gesellschaft ab und wollen uns wieder in Mittelalter zurückführen.
"Davon abgesehen sind Muslime durchaus nicht nur Türken und Araber, sondern auch Afrikaner, Südasiaten, Südostasiaten, Europäer... Aber trotzdem alles gleich, stimmts?"
wird nicht immer von den Muslimmen nicht immer der allgemein muslime Zusammenhalt betont ( Ein Volk, ein Reich, ein Prophet)?
Gerade auf deutsprachigen
Seiten, wie etwa Aggromigrant, wird doch gerne eine Denkweise Muslim (gut) /Nichtmuslim (dumm und böse) vorgeführt.
Nein, das wird "von den Muslimen" nicht "immer betont". Von manchen, ja. Aber nicht "von den Muslimen".
Was Aggromigrant angeht, bin ich mir nicht sicher, dass diese Denkweise dort vertreten wird. Und selbst wenn. Diese Seite ist doch nicht repräsentativ für "den Islam".
"Ja, denn letztlich lehnen sie alle unsere aufgeklärte Gesellschaft ab und wollen uns wieder in Mittelalter zurückführen."
Natürlich! Alle Muslime!! Die sind so, das haben die im Blut.
"das haben die im Blut" quatsch, nicht im Blut; in der Offenbarung haben die das; mit den Heuchlern ließe sich's leben; aber wehe mit den Wortgetreuen.
So so, da steht das also in der Ofenbarung. Schon mal was von Text und Kontext gehört? Von Interpretation, Hermeneutik, Auslegung - ja, auch der "Heiligen Schrift"?
Könnte echt von Pierre Vogel kommen, so ein Kommentar: "steht so im Koran, ey!".
" jetzt haben wir auch noch die Islamophoben an der Backe"
Zum Trost gibt es jetzt Scharia in Libyen - natürlich speziell als Mahnung vor Privatabrechnungen und Stammesextratouren.
Wenn das so wird, wie mit dem Karzai, dass jeder Glaubensabtrünnige vom Staatschef für verrückt erklärt werden muss zu weiterleben, dann sollte der Westen vielleicht ein Verrücktenaustauschabkommen mit Libyen abschließen.
Scharia mit reichlich Rohstoffen müßte für viele, die es hier nicht aushalten doch eine bessere Alternative sein, als die Terrortalibans.
Und die Islamophoben kümmern sich um die Integration der als "verrückt" vom Islam Entlassenen. (Natürlich nur die Teilmenge der nichtklassischrassistisch Islamophoben) Das wäre doch ein Salomonischer Deal, oder ?
Alles, was ich über den Islam wissen muss, hat mich der 11.09.2001 gelehrt.
"Alles, was ich über den Islam wissen muss, hat mich der 11.09.2001 gelehrt."
9/11 hat uns nur über die Ungeduldigen unterrichtet. Langfristig sind die Geduldigeren das größere - diese stehen im Bündnis mit Selbsthassern und -abschaffern, die der Westen leider auch produziert.
Kommentar veröffentlichen