Jetzt ist die Lieselotte also wieder Studentin.
Die ersten Tage an der Uni waren von Panik geprägt. Oh nee, kriege ich die Studiengebühren rechtzeitig zusammen? Was ist mit der Bafög-Bewerbung? Wie soll ich diese endlos komplizierte Kurswahl bewältigen? Was soll ich mit einem Betreuer, der mein (Ur-)Großvater sein könnte und deutliche Zeichen von Parkinson aufweist? Was mache ich, wenn der Prof im Seminar rauskriegt, dass ich keine Ahnung habe, von was er spricht? Wie kaschiere ich, dass ich mich auf Englisch längst nicht so eloquent ausdrücken kann wie all die Amis und Kanadier in meinem Kurs? Sind die anderen Studenten alles so arrogante Sockel wie der Typ letztens in dem Seminar? Krieg ich - nach all der Zeit - überhaupt noch nen akademischen Essay hin? Und was ist mit dem Lieschen? Wird sie sich im Kindergarten eingewöhnen? Was mache ich, wenn sie sich nach zwei, drei Wochen immer noch nicht eingewöhnt hat, ich sie wieder aus dem Kindergarten nehmen muss und dann ein angebrochenes Studium und ein traumatisiertes Kind habe?
In der Zwischenzeit ist der erste Schock vorbei. Das mit den Studiengebühren und dem Bafög kommt schon irgendwie hin, die Kurswahl ist gut gelaufen, der Betreuer sehr nett, ab und zu blamiert man sich halt mal durch nur mittelqualifizierte Beiträge im Seminar (na und? wenigstens hab ich was gesagt, und nächste Woche erinnert sich da eh keiner mehr dran). Das mit dem Englisch wird bestimmt auch bald besser, die meisten Studenten sind ganz okay und das Lieschen hat sich super im Kindergarten eingelebt. Alles eigentlich ganz gut gelaufen, Gott sei Dank, und ich freue mich auf ein Jahr, das verspricht, spannend zu werden.
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