Musée Tomi Ungerer. Centre international de l'Illustration
Strasbourg, Frankreich
Strasbourg ist eine schöne Stadt, mit den vielen kleinen von Fachwerkhäusern gesäumten Sträßchen im Stadtinneren, den großzügigen Stadtvillen mit uraltgewachsenen Bäumen davor etwas weiter draußen, den zahlreichen Kanälen und Brücken dazwischen. Im Frühling ist die Stadt besonders schön, vor blauem Himmel und strahlender Sonne macht sich die Umgebung besonders gut.
Anfang April war ich das letzte Mal dort und für diesen Besuch hatten wir uns das Tomi-Ungerer-Museum ausgesucht. Tomi Ungerer ist einer dieser Künstler, deren Namen man nicht unbedingt kennt (jedenfalls ging es mir so), deren Werke einem aber gut bekannt sind. In der umfassenden Ausstellung im eigens dafür eröffneten Centre international de l'Illustration ist Kunst von Ungerer aus den Jahren 1957 bis 2007 ausgestellt: Kinderbuchzeichnungen finden sich dort, Poster Art, satirische Zeichnungen, politische Werke und Fotografien, anhand derer das Leben des Künstlers nachgezeichnet wird. Die Zeichnungen mit dem Vermerk "Wir machen den Besucher darauf aufmerksam, dass manche Werke schockierend sein können, besonders für junges Publikum" finden sich im Keller: zum Beispiel das "Frosch-Kamasutra".
Interessant schien mir besonders der Lebensweg des Künstlers, der ihn aus dem Elsass, wo er von deutscher, französischer und alemannischer Kultur geprägt wurde, über das New York der 1960er und die kanadische Provinz nach Irland führte. Dort lebt er heute, und in Frankreich.
Zeitgenössische Kunst ist nicht immer und für jeden was, aber diese Ausstellung hat mir wegen ihrer Vielfalt gut gefallen. Gleichzeitig waren zu jedem thematischen Bereich nicht zu viele Werke ausgestellt, so dass man sich in der Ausstellung trotzdem nicht verlor. Und eigentlich lohnt sich ein Besuch allein schon wegen des Gebäudes und seiner Innenarchitektur, die ganz in Weiß gehalten sehr etwas hermachte.
Außerdem: freundliche, auch deutschsprachige (naja, Strasbourg eben) Museumsangestellte, ein behindertengerechter Zugang, Ausleihbuggys innerhalb des Museums, mit 5 EUR ein noch moderater Eintrittspreis (reduziert sind es sogar nur noch 2,50 EUR).
Fazit: Der Besuch lohnt sich, auch mit Kindern, die man dann eben in der Kinderbuch-, Comic- und Zeichentrickabteilung parkt.
Dienstag, 11. Mai 2010
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