Donnerstag, 29. März 2012

Letztens gelesen (16)

Robert Gernhardt: Später Spagat. Frankfurt / Main: Fischer Taschenbuch, 2008.

Robert Gernhardt ist, zusammen mit Erich Fried, einer meiner Lieblingsdichter. Es gibt kaum eine Zusammenstellung seiner Bücher, die ich nicht gut finde, bei der ich beim Lesen nicht laut auflache, staune über seine Sprachfertig- und Gewitztheit. Dass man so schreiben kann! Sein letzter Gedichtband, Später Spagat (der Dichter starb 2006 in Frankfurt am Main) steht seinen Vorgängern in nichts nach. Was diesen letzten Band besonders macht, ist, dass Gernhardt sich in einigen der abgedruckten Gedichten mit dem Krebs, mit dem er kämpfte und dem er erlag, auseinandersetzt. Das tut er, wie er auch sonst seine Gedichte schreibt, mit einer sprachlichen Genauigkeit, Gewalt, Gewindigkeit, und hier zudem noch Ehrlichkeit, die nicht die Schmerzen, nicht die Angst, die Angst vor dem Tod auslässt - dass es einen sprachlos lässt.

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