Sonntag, 25. März 2012

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Rike Drust: Muttergefühle. Gesamtausgabe. München: C. Bertelsmann, 2011.

In "Muttergefühle. Gesamtausgabe" schreibt Rike Drust, wie es ihr erging, als ihr Sohn Oskar (2) zur Welt kam. Nein, wie es ihr erging, seitdem sie schwanger war, denn es geht ja vorher schon los: die Gedanken, die man sich vorher im Leben nie gemacht hätte (Gläschenbrei oder selbstgekocht? Karotte oder Pastinake?), die neuen Themen, zu denen man plötzlich Expertenwissen aufbaut (Listeriose, Babyled Weaning, Töpfchentraining), die ungewollten Ratschläge, oft in "Fragen" verpackt, die einem Fremde aufdrängen ("ist dem Kleinen nicht kalt?").

Einen ehrlichen Elternratgeber hätte sie gesucht, schreibt Rike Drust - und nicht gefunden, deshalb schrieb sie ihn selbst. Wie schön es sein kann, Mutter zu sein; wie extrem nervend ein greinendes Zweijähriges ist; wie ätzend Kinderspielplatzkonversationen sein können; was für einen Balanceakt das Leben als berufstätige Mutter mit Kleinkind bisweilen ist - davon schreibt Rike Drust witzig, locker und unterhaltsam.

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