Oder genauer: "Letztens nicht geschafft fertig zu lesen" - ich verschlinge bis zu 200 Seiten politikwissenschaftlicher, soziologischer, psychologischer, historischer Fachliteratur (interdisziplinär fand ich schon immer gut!) pro Woche, da komme ich zu nicht viel anderem.
Ein Stapel Bücher, angefangen aber nicht zu Ende gebracht, geht also die Tage wieder zurück in die Bücherei:
Adam J. Silverstein: Islamic History. A Very Short Introduction. Oxford: Oxford University Press, 2010.
Eine überschauliche (keine 140 Seiten lange), überraschend selbstreflexiv geschriebene Übersicht zum Thema mit einigen interessanten Denkansätzen, die mir in ähnlichen Publikationen noch nicht begegnet sind: zum Beispiel zur Rolle des Kamels bei der Verbreitung des Islams. Hätte ich gerne zu Ende gelesen.
Aa'id Abdullah al Qarni: Thirty Lessons for Those Who Fast. Hounslow: Message of Islam, 1999.
Kurz vor dem Ramadhan dachte ich, jetzt muss mal wieder was Islamisches ins Haus. In unserer lokalen Bücherei habe ich mir dann aus den wenigen nicht religionswissenschaftlichen Büchern zum Islam dieses ausgesucht. Es handelt sich um eine Übersetzung aus dem Arabischen, was man schnell am etwas blumigen und pathetischen Stil erkennt. Dass es ein bisschen aus der Saudi-Ecke zu kommen scheint, darauf weisen die gelegentlichen Stellen, die Musik verteufeln und ein etwas - nun ja, wie soll ich sagen: gewöhnungsbedürftiges? Frauenbild propagieren (falls die Recht haben, bin ich in big trouble...). Davon abgesehen (und insofern man sich für islamische Theologie interessiert): lesenswert. Ob ich den Bibliotheksangestellten mal einen Tipp geben soll, dass sie da Saudi-Propaganda im Regal stehen haben?
Michael Palin: New Europe. London: Phoenix, 2008 (2. Auflage).
Der britische Komödiant und Reisejournalist Michael Palin reist 2006 und 07 durch 21 Länder in Ost- und Südosteuropa: vom Balkan über die Türkei, Zentraleuropa und die Krim ins Baltikum, die Reise endet in Ostdeutschland. Auf die Suche nach dem "neuen Europa" möchte er sich machen, was natürlich ein unsinniger Begriff ist: Polen, Bulgarien, Kroatien, die Ukraine waren schon immer Europa; neu ist nur die Perspektive auf diese Länder. Der Mann ist Reporter und das Buch gerade mal 300 Seiten dick, insofern ist es nicht erstaunlich, dass vieles nur gestreift wird. Dennoch hat er es anscheinend in den wenigen Tagen, die er und seine Crew in jedem der Länder verbracht haben, geschafft, das jeweils Typische zu erfassen.
Ken Blakemore: Sunnyside Down. Growing Up in '50s Britain. Stroud: The History Press, 2005.
Irgendwann dachte ich dann, dass ich vielleicht mal was über englische Geschichte lesen sollte. Ken Blakemoores Bericht über seine Kindheit in einem englischen Dorf in den 1950ern und 60ern war dann bloß so sterbenslangweilig, dass ich es ganz schnell wieder zur Seite legen musste. Vielleicht weil die kulturelle Differenz dann doch nicht groß genug ist, als dass es interessant und spannend sein könnte?
India with Sanjeev Bhaskar. London: HarperCollins, 2007.
Das Buch habe ich mir wegen der Fotografien mitgenommen. (Und ein bisschen aus Gründen der Nostalgie.) Vom Konzept her ähnelt es dem Palin-Buch: Der Brite Sanjeev Bhaskar macht sich mit einem Kamerateam im Gefolge auf den Weg back to the roots und besucht Indien, das Land aus dem seine Eltern einst nach England kamen. Und Pakistan, von wo die Familie nach Indien flüchtete. Allein für die Bilder lohnt sich die Lektüre.
Montag, 1. November 2010
Letztens gelesen (07)
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2 Kommentare:
Alta, warum gibt nisch Bucher uber normale Moslems? :o
Hä, was meinst du??
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