Wohnungssuche in London. Alimustafa, die Lieselotte und das Lieschen suchen eine Bleibe. Das ist nicht leicht als Familie (mit Kleinkind!) und noch schwieriger, wenn das Budget, das einem zur Verfügung steht - nun ja - bescheiden ist. Die Wohnungen, die in dieser Preisklasse angeboten werden, liegen im Norden, Osten und Süden der Stadt. Die, bei denen angegegeben ist, dass "Familien und Kinder ok" sind, ausschließlich im Osten.
Die erste Wohnung war ganz nett, das amerikanische Paar, das sich eins der beiden Zimmer teilte auch, aber in ein Zimmer ohne funktionierende Heizung wollten wir dann doch nicht einziehen. Außerdem war die Miete zu hoch für uns.
Das zweite Zimmer war ganz nett, wenn nur das Haus nicht so versifft gewesen wäre. Außer dem Zimmer, das für uns in Frage gekommen wäre, gab es ein zweites, das leer stand, billiger war, aber nicht zu vermieten war (ok?), ein drittes, in dem ein alleinstehender Inder wohnte und ein viertes, in dem eine bengalische Familie (Vater, Mutter, Kind-6-Jahre und Kind-3-Jahre) hausten. Der junge Mann, der uns das Haus zeigte, klopfte den Familienvater aus seinem Zimmer und der Alimustafa begann den "Und-wie-gefällt-euch-das-Haus-so?"-Smalltalk. Frage vier oder fünf: "Und, wie ist die Gegend hier so? Nein, nein, nicht wegen mir, aber meine Frau kommt manchmal nach der Uni spät nach Hause." Bengalischer Familienvater: "Meine Frau geht nicht raus. Vor allem nicht abends." (Ok, ok, ich gebe zu, das war übertrieben... In echt hat er gesagt: "Meine Frau geht kaum raus".)
Das dritte Zimmer war ganz nett. Die Wohnung lag im zehnten Stock eines Sozialwohnungblocks. Drei Zimmer, kleine Küche, kleines Bad, kleiner Balkon. Die Familie, die dort wohnte, war aus Bangladesch. Vater, Mutter, Kind-6-Jahre, Kind-3-Jahre auf zwei Zimmer verteilt, na ja, das geht ja noch, dachte die Lieselotte. Aber dann tauchte noch der Bruder des Mannes auf, der da anscheinend auch noch irgendwo wohnte. Das dritte Zimmer sollte bald frei werden, die junge Familie (Vater, Mutter und ihr 7 Monate altes Kind) wollte ausziehen - und die Vermieter, die ja wirklich sehr nett waren, hätten uns liebend gerne bei sich aufgenommen.
Jetzt wohnen wir ein bisschen weiter draußen, dafür teilen wir uns die Wohnung mit nur zwei Leuten - einem jungen Paar aus [dem gleichen Land in Südasien, aus dem auch Alimustafas Familie stammt]. Ideal ist es hier auch nicht, aber zumindest funktioniert die Heizung, die Frau des Hauses kommt regelmäßig an die frische Luft und die Zahl der Bewohner macht im Verhältnis zur Wohnfläche zumindest etwas Sinn.
Sonntag, 7. November 2010
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