Montag, 14. Februar 2011

Freitag, Samstag, fertig jetzt

Am Freitag wurde das endlich was mit der Revolution in Ägypten. Juhu, Mubarak ist weg! Als ich Heute, Tagesschau, SPIEGEL, Aljazeera, Le Monde und The Guardian gecheckt hatte (und alle Ägypten auf der Seite Eins hatten und sich einig waren, dass Mubarak tatsächlich zurückgetreten war) und ich mich umdrehte, sah ich, dass auch alle anderen in dem kleinen Computerraum an meiner Uni vor Nachrichtenbildern aus Ägypten saßen. Auf Facebook waren alle begeistert: meine arabischen Freunde in Frankreich, die schon seit Tunesien mitfieberten und immer noch auf ein "als nächstes ist Palästina dran!" hoffen, meine Freunde von der Uni hier in England, die aus Deutschland, meine Mutter, Leute, mit denen ich früher mal in der Schule war ... alle.

Am Freitagabend traf ich in der U-Bahn auf dem Weg nach Hause Nadia, ihren Mann und dreijährigen Sohn. Beide mit Buggy und Kleinkind ausgestattet, kamen wir ins Gespräch. Woher ich käme, woher sie kämen - oh, aus Ägypten. Hatte ich also gleich jemanden, dem ich live gratulieren konnte. Mir ist erst später eingefallen, dass ich ja genauso gut auch in zwei felsenfeste Mubarak-Anhänger gerannt sein könnte, aber sie haben sich höflich bedankt und mich für den nächsten Tag auf den Trafalgar Square zum Feiern eingeladen.

Am Samstagvormittag schreibt der SPIEGEL ziemlich nüchtern: "Revolution in Ägypten - jetzt also doch" - aber vielleicht sieht man die Dinge so, wenn man schon seit Wochen über das, was dort passiert im Nahen Osten, berichtet. Israels Regierung ist froh, dass das ägyptische Militär erst mal die Führung übernommen hat, das garantiere "Stabilität im Nahen Osten" - oje.

Und am Samstagabend vertreiben Peter Alexander (tot) und Thomas Gottschalk (will abtreten) Ägypten von der Seite Eins. Das war's. Obwohl's jetzt erst richtig los geht.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Es geht immer weiter....der Weg ist noch weit-oder: der Weg ist das Ziel. war das nicht auch buddha? oder einer seiner freunde?

Anonym hat gesagt…

Hätten Sie sich wirklich (noch) etwas mehr Euphorie gewünscht, zum Auftakt des Arabischen Frühlings" ?