Wives and Sweethearts
National Army Museum, London
Februar 2011
National Army Museum, London
Februar 2011
Es ist nur ein Raum, in dem die Ausstellung Wives and Sweethearts - Love on the Front Line im National Army Museum in London zu sehen ist. Neben Fotos, Zeichnungen und Postkarten sind es vor allem Briefe, die hier ausgestellt sind. Aber auch mit Hilfe von Tonaufnahmen soll verdeutlicht werden, wie es ist, als Soldat Familienleben und den Einsatz an der Front zu vereinigen. Der zeitliche Rahmen, der dabei abgedeckt wird, streckt sich vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Courtship and Engagement, Weddings, Army Families, Separation und Reunion - thematisch ist die Ausstellung sehr umfassend. Besonders interessant ist der Teil Women of the Regiment, in dem gezeigt wird, wie Frauen im 19. Jahrhundert ihre Männer an die Front begleiteten - und dort weitaus mehr Freiheiten genossen als im Alltagsleben zu Hause.
Zwar werden in den Teilen Separation und Reunion auch kritische Aspekte angesprochen (wie z.B. die Entfremdung, die nach Monaten der Trennung auftreten kann), insgesamt hätte der Ausstellung aber ein etwas kritischerer Blick nicht geschadet. Zu Beziehungen zwischen britischen Soldaten und einheimischen Frauen in Afrika oder Asien fehlte zum Beispiel jeder Hinweis. Und auch die dunklen Seiten der Liebe im Krieg - Prostitution oder Vergewaltigungen - fehlten hier ganz. Wäre es möglich gewesen, das Konzept der Ausstellung so sehr zu erweitern, dass auch diese Themen Platz gefunden hätten? Vielleicht. Ob solch ein kritischer Blick im Nationalen Armeemuseum in einem Land, im dem Soldaten noch "Kriegshelden" genannt werden, erwünscht wäre? Sicher bin ich mir nicht.
Die Ausstellung kann hier online gesehen werden.
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