Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe hat entschieden: Die Festlegung der Leistungen-nach-dem-Zweiten-Sozialgesetzbuch-auch-Hartz-IV-genannt ist verfassungswidrig weil willkuerig. Die Debatte ueber das Urteil ist angestossen, es muss neu gerechnet werden.
Ob man mit den derzeit ueblichen Saetzen gut auskommen kann ("menschenwuerdig leben" heisst das zurzeit) oder nicht, laesst sich sicher diskutieren. Als Studentin stand mir nur unwesentlich mehr Geld zur Verfuegung - und ich habe nicht schlecht gelebt. Die Frage, die sich mir stellt, ist deshalb, ob es wirklich vor allem die Hoehe des monatlichen Einkommens ist, die hier ausschlaggebend ist - oder ob es nicht etwas ganz anderes ist, das eigentlich im Mittelpunkt der Diskussion stehen sollte.
Als Studentin ging es mir trotz geringem Einkommen sehr gut. Woran lag das? Erstens: Ich war in ein soziales Netz eingebunden; hatte etwas zu tun, dem ich einen Sinn abgewinnen konnte und hatte dementsprechend einen sozialen Status, mit dem man gut leben kann. Zweitens: Ich hatte eine Perspektive auf Besserung und wusste, dass ich nicht mein Leben lang auf jeden Cent gucken muessen wuerde. Und genau das ist es doch, was vielen Hartz VI-Empfaengern fehlt: Anerkennung und eine Perspektive.
Und eines der Dinge, die ich als erstes tun wuerde, wenn ich in der Hinsicht was zu sagen haette, waere, in den Jobcentern aufzuraeumen. Wie dort teilweise mit den Leuten umgegangen wird, die dort schliesslich nicht zum Spass vorbeischauen, ist naemlich der wahre Skandal.
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