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"Out of Cordoba – Averroes und Maimonides in ihrer und unserer Zeit
Dokumentarfilm von Jakob Bender
Mittwoch, 3. Juli 2013, 18.00 Uhr
Wiener Urania (Mittlerer Saal)
Freier Eintritt!
Filmvorführung in Anwesenheit des Regisseurs Jakob Bender (anschließendes
Publikumsgespräch). Einleitende Worte zu Maimonides Bedeutung im Judentum von Dr. Paul Chaim Eisenberg,
Oberrabbiner. Einleitende Worte zur Wirkungsgeschichte von Averroes von Univ. Prof. em. Dr.
Susanne Heine, Institut für Praktische Theologie und Religionspsychologie der
Evangelisch-Theologischen Fakultät Wien.
These vom "Kampf der Kulturen" widerlegen
„Ich habe das Bedürfnis gespürt, neue Hoffnung und neuen Idealismus zu entdecken,
mit denen ich die These vom Kampf der Kulturen würde widerlegen können.“, so Jakob
Bender, Regisseur des 2011 gedrehten Dokumentarfilms „Out of Cordoba“.
Und tatsächlich lohnt es sich, den Spuren der beiden größten Denker des islamischen
Spaniens nachzugehen.
Zeitalter der Toleranz
Im allgemeinen Bewusstsein steht diese fast 900 Jahre
währende Epoche für ein bemerkenswertes Zeitalter der Toleranz. „Convivencia“ –
Zusammenleben zwischen Juden, Christen und Muslimen verlief nicht nur weitgehend
friedlich, sondern auch in gegenseitiger Befruchtung. Diese Blütezeit endete mit der
Reconquista 1492, der katholischen Rückeroberung, im Zuge derer Andersgläubige
zwangsgetauft oder vertrieben wurden.
Vernunft und Glaube in Verbindung bringen
Muhammad ibn Achmad ibn Rushd, auch als Averroes bekannt, und Rabbi Mosche ben
Maimun, auch als Maimonides bekannt, waren beide fasziniert von der Philosophie des
Aristoteles. Umfassend gebildet waren sie vor allem Experten jüdischer bzw.
islamischer Theologie. Bahnbrechend war ihr Zugang Vernunft und Glauben miteinander
in Verbindung zu bringen. Damit gaben sie auch der christlichen Scholastik
wesentliche Impulse, ja können als frühe Aufklärer gelten.
Bogen von der Vergangenheit in die Gegenwart
Dieses geistige Erbe verlangt gerade heute danach, wieder mit Leben erfüllt zu
werden. „Out of Cordoba“ gibt dazu reiche Anstöße. Der Filmemacher sucht Orte des
Wirkens der beiden Denker auf und lässt heutige Persönlichkeiten zu Wort kommen, die
den Bogen von der Vergangenheit in die Gegenwart spannen. So treten u.a. auf: André
Azoulay, jüdischer Bürger und Chefberater des marokkanischen Königs; der tunesische
Autor Abdelwahab Meddeb und der in Algerien geborene und jüngst verstorbene Mohammed
Arkoun.
Selbstkritische Tradition
Ein Höhepunkt des Films ist die Begegnung mit Rabbi Arik Ascherman in
Jerusalem, der erläutert, warum Religion zu einem Teil der Lösung werden müsse. Der
christliche Theologieprofessor David Burrell gibt am Schluss seiner Reflexion eine
Antwort darauf, warum Averroes und Maimonides zu Leitfiguren unserer Zeit werden
müssten: "Eine Tradition ist erst dann eine Tradition, wenn sie selbstkritisch ist."
Eine Veranstaltung, getragen von:
Initiative muslimischer ÖsterreicherInnen, Jugendrat der Islamischen
Glaubensgemeinschaft, Kulturreferate der Islamischen Religionsgemeinde Wien und
Niederösterreich, WIIEB (Wiener Islamisches Institut für Erwachsenenbildung) u.a.
Mit freundlicher Unterstützung der Wien Holding und des Verbandes Wiener Volksbildung."
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