Oder: Party im muslimischen Mädchenwohnheim
Es ist mal wieder Party im muslimischen Mädchenwohnheim. Eines der Mädchen, die bisher hier studiert hatte, geht zurück in die Türkei und ihre Freundinnen haben für sie heimlich eine Abschiedsfeier organisiert. Heute Mittag schon standen fünf, sechs, sieben Mädchen in der Küche, haben gebackt und gekocht und massenweise Essen vorbereitet. Seit dem frühen Abend wimmelte das Wohnheim plötzlich nur so vor jungen, hübschen, herausgeputzten Mädchen. All die Mädchen, die ich sonst entweder mit Kopftuch oder mit den Klamotten, die man eben an einem ganz normalen Tag zu Hause so trägt, spazieren hier plötzlich in der schicksten Abendkleidung, geschminkt und mit gemachten Haaren durchs Haus.
Je später es wird, desto mehr Gäste von draußen treffen ein; manche sind schon älter und ein oder zwei haben ihre Kinder mitgebracht. Ein kleiner Junge, der so blond ist, dass er Ole heißen könnte, aber Samet gerufen wird, läuft durch die Räume; außerdem zwei kleine Mädchen. Für die Studentin, die wieder zurück in die Türkei geht, haben ihre Freundinnen einen Film gedreht und geschnitten - kein Wunder, dass sie ihren Augen nicht traut, als sie wie gewöhnlich in den Aufenthaltsraum im obersten Stockwerk kommt und dort alle ihre Freundinnen auf sie warten und statt den Kinofilem, die sonst auf der großen Leinwand dort gezeigt werden, ein ganz persönlicher Abschiedsfilm gezeigt wird. Das Gelächter ist groß, es wirdlaut geklascht, und schon bald die Musik aufgedreht. Party im muslimischen Mädchenwohnheim eben.
Samstag, 28. Januar 2012
Samstagabend
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1 Kommentar:
das hoert sich aber nett an, da waer ich gern dabei gewesen....!!!!
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