Seit einigen Jahren, wenn nicht Jahrzehnten, diskutiert Europa immer mal wieder über die Kopfbedeckung muslimischer Frauen. Dabei fehlt es nicht an denen, die zu wissen glauben, was die Muslimin unter dem Kopftuch denkt, was sie dazu bewegt, es zu tragen. Selten findet man in den Medien mal einen etwas ausführlicheren Hintergrundbericht darüber, weshalb Frauen in Westeuropa sich dafür entscheiden, Hijab zu tragen. Während der Diskussion über die "Burka" war es sogar noch schlimmer: Ich habe kein einziges Interview mit einer Niqab-Trägerin gelesen, keinen einzigen Hintergrundbericht gesehen. Was aber bringt eine Diskussion über die Vollverschleierung und darüber, welchen Platz man ihr in unserer Gesellschaft zugestehen sollte, wenn man mit allen möglichen Leuten über das Thema spricht - nur nicht mit denen, die tatsächlich direkt betroffen sind? Sollte man wirklich nur aufgrund einer nicht überprüften Vermutung ("die sind unterdrückt / radikal / eine Gefahr für unsere Demokratie") ein Urteil fällen?
Ich denke, nein.
Andererseits gibt es kaum die Möglichkeit, sich in Deutschland wirklich einmal mit einer vollverschleierten Muslima auszutauschen - wer kennt denn schon eine? Mir ist in Deutschland in fast zehn Jahren Muslimsein nur eine begegnet. Deshalb hier der Link zu einer Seite mit Berichten Niqab tragender Frauen, die erzählen, wie sie dazu kamen, Niqab zu tragen und was sich seitdem für sie geändert hat. (Dabei scheint es mir angebracht, darauf hinzuweisen, dass Lieselotte selbst nicht besonders viel von der Vollverschleierung hält und auch nicht glaubt, dass der Niqab Pflicht ist. Dennoch: Eine Stimme geben sollte man auch diesen Frauen.) Und weil wir, wie gesagt, das Problem - wenn auch in abgeschwächter Form - auch in Bezug auf Hijabträgerinnen haben, hier auch der Bericht einer jungen britischen Muslima, die sich vor einigen Jahren für das Tragen des Kopftuches entschieden hat:
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