Ein türkisch-armenisch-aserbaidschanischer Dokumentarfilm
Memories Without Borders ist eine 54-minütige Dokumentation, die die Auswirkungen konfliktreicher Vergangenheit auf das Leben Einzelner heute betrachtet. An der Schnittstelle von offizieller Geschichte und persönlichen Geschichten fordert Memories Without Borders die Zuschauer dazu heraus, sich zu fragen: was entscheiden wir uns, von anderen zu erinnern und was entscheiden sich andere, von uns zu erinnern?
Veröffentlicht wurde der Film von Conciliation Resources(CR), einer Peacebuilding-NGO, die Menschen, die direkt von Konflikten betroffen sind, dabei unterstützt, sich für Lösungsstrategien einzusetzen. CR arbeitet mit den Betroffenen zusammen daran, das kollektive Verständnis des Konflikts zu vertiefen, gespaltene Gemeinschaften zusammen zu bringen und Möglichkeiten zu schaffen, Differenzen friedlich zu überbrücken.
Heute vor 68 Jahren war es endlich zu Ende. Auschwitz-Birkenau, das größte Vernichtungslager der Nationalsozialisten, in dem hunderte, tausende, Millionen Menschen gequält, erniedrigt, gemordet wurden, wurde durch die Rote Armee befreit. Über eine Million Menschen waren in Auschwitz ermordet worden, noch viel mehr in den vielen anderen Konzentrations- und Vernichtungslagern
Juden
Christen
Sinti
Roma
Menschen mit Behinderung
Homosexuelle
politische Regimegegner
Widerstandskämpfer
Wissenschaftler
Künstler
Journalisten
Kriegsgefangene
Zwangsarbeiter
Deserteure
Männer
Frauen
Kinder.
Heute vor 68 Jahren, begann es endlich, das Leben danach.
Heute vor 68 Jahren war es natürlich nicht zu Ende, weil man so etwas nicht vergessen kann, weil es, einmal erlebt, auch dann noch da ist, wenn es schon lange vorbei ist.
Und deshalb ist es unsere Pflicht, uns gegen jede Ungerechtigkeit, wo-auch-immer sie gegen wen-auch-immer durch wen-auch-immer begangen wird, aufzustellen und laut zu sagen:
Nie wieder.
Und wie soll das gehen? Fangt im Kleinen an. Gegen Gewalt, gegen Ausgrenzung, gegen Hass. Gegen Gleichgültigkeit, egal um wen es geht.
Ganz wichtig und vielleicht auch das Schwierigste dabei: Sich nicht blenden lassen von vermeintlichen Gruppenzugehörigkeiten. Unrecht ist Unrecht, auch wenn es den (vermeintlichen) Gegner trifft.
O die ihr glaubt, seid Wahrer der Gerechtigkeit, Zeugen für Allah, auch wenn es gegen euch selbst oder die Eltern und nächsten Verwandten sein sollte! Ob er (der Betreffende) reich oder arm ist, so steht Allah beiden näher. Darum folgt nicht der Neigung, daß ihr nicht gerecht handelt! Wenn ihr (die Wahrheit) verdreht oder euch (davon) abwendet, gewiß, so ist Allah dessen, was ihr tut, Kundig. (Qur'an Sure 4, Vers 135)
„Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist.
Als sie die Sozialdemokraten einsperrten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Sozialdemokrat.
Als sie die Gewerkschafter holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Gewerkschafter. Als sie die Juden holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Jude.
Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.“
Deutsche sind immer wieder geschockt, wenn ich ihnen erzähle, dass kleine Engländer mit 4 eingeschult werden. Ähnlich irritiert reagieren Engländer, wenn ich zum Besten gebe, dass kleine Deutsche mit 6, manchmal erst 7 in die Schule kommen. "Wie? So früh?!!" - "Was?! Sooo spät??".
Tja, andere Länder, andere Sitten. Das dachte ich auch, als ich mich durch diese Fotostrecke über Klassenzimmer auf der ganzen Feld klickte: Oje, sehen ja alle gleich aus, die kleinen Qataris, die kleinen Bangladeschis ... bis dann das Bild mit den kleinen Irinnen kam. Alle gleich. Alle anders, alle gleich.
Du weißt, da stimmt was nicht, wenn am 9. Januar im Supermarkt übrig gebliebene Marzipan-Weihnachtsmänner neben neu eingetroffenen Schoko-Hasen stehen...
"Tagung der Evangelischen Akademie Villigst, der Hessischen Stiftung
Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) und des DVPW-Arbeitskreises
"Religion und Politik" zur Rolle religiöser Akteure in der internationalen
Politik
1.-2. Februar 2013
Tagungsort: Frankfurt/Main, HSFK
Ausgehend vom Säkularisierungsparadigma wurde der Religion lange Zeit nur
wenig Bedeutung beigemessen - vor allem im wissenschaftlichen Diskurs,
allen voran in den Politischen Wissenschaften. Dies betraf insbesondere
die Disziplin der Internationalen Beziehungen, steht letztlich die
Entstehung des internationalen Staatensystems doch in einem engen
Zusammenhang mit dem Westfälischen Frieden, bei dem die Religion ihre
Bedeutung als Basis der Außenpolitik scheinbar endgültig verlor.
Mittlerweile ist allerdings von einer Revitalisierung der Religion die
Rede. Im Bereich der internationalen Politik - insbesondere seit den
Anschlägen vom 11. September 2001 - führte dies zu einer sehr intensiven
Beschäftigung mit dem Einfluss von Religion auf Gewaltkonflikte. Im
Kontext von Globalisierung und Global Governance wird der Religion aber
noch immer keine ausreichende Beachtung geschenkt, und das obwohl
angesichts neuer Formen des Regierens die Relevanz von nicht-staatlichen,
transnationalen Akteuren stetig zunimmt. In diesem Zusammenhang können
auch religiöse Akteure eine zentrale Rolle spielen.
Das Anliegen der Tagung besteht entsprechend darin, das Agieren von
religiösen Akteuren wie Religionsgemeinschaften oder religiös basierten
Nichtregierungsorganisationen (NGOs) in der internationalen Politik in den
Blick zu nehmen und die Potenziale ihrer Einflussnahme zu analysieren.
OrganisatorInnen:
PD Dr. Ines-Jacqueline Werkner, FEST / Universität Heidelberg
PD Dr. Oliver Hidalgo, Universität Regensburg
Dr. Claudia Baumgart-Ochse, HSFK, Frankfurt/M.
Uwe Trittmann, Evangelische Akademie Villigst
Weitere Informationen und die Anmeldung finden Sie hier.
Dealing with the Past: Approaches from Germany
and Post-Yugoslav Countries.
A Conversation with Vesna
Terselic
Wednesday, January 16, 2013, 6:00 pm
Berlin Representative Office, Robert Bosch Stiftung GmbH
Französische Str. 32, 10117 Berlin-Mitte
Vesna Terselic is Founder and Director of the organization
"Documenta – Center for Dealing with the past" based in
Zagreb, Croatia. The objective of her work is to establish factual truth
about the war and to shift the discussion from the level of dispute over
facts towards a dialogue on interpretations. She gained experience as a
facilitator in conflict situations mostly in Bosnia-Hercegovina, Kosovo
and Kyrgystan. She was awarded the Right Livelihood Award in 1998 for
her efforts in building peace, justice and reconciliation on the
Balkans, after having been nominated for the Nobel Peace Prize in 1997.
As a Richard von Weizsäcker Fellow Vesna Terselic spends three
months with Robert Bosch Stiftung. The Fellowship aims at shaping
important policy debates on the challenges of the 21st century.
Distinguished experts and policy makers from various fields are invited
to spend a sabbatical at the Robert Bosch Stiftung Representative Office
in Berlin.
After an introduction by Sandra Breka, Head of the Berlin Representative
Office of the Robert Bosch Stiftung, Vesna Terselic will offer an
insight into her long-standing commitment and experiences with
peacebuilding and reconciliation in the Balkans. She will explore
different ways of dealing with totalitarian and authoritarian regimes in
Germany and Europe. The subsequent discussion will be moderated by
Frank Hofmann who has long experience as journalist in the region,
amongst others with Deutsche Welle TV.
You will be invited to join a reception after the discussion.
Please register with Verena Heinzel at verena.heinzel@bosch-stiftung.de"
"Wir befinden uns in einer Übergangsphase", meinte Tariq Ramadan neulich im ZEIT-Interview mit Kübra (Gümüsay). Und ganz genauso ist es. Die, die lange kaum sichtbar waren; oft kaum gebildet, schlechte Jobs besetzten und in der Öffentlichkeit eher weniger wahrnahmbar waren, die werden sichtbarer, hörbarer. Haben bessere Ausbildungen, wollen bessere Jobs, auch dazugehören, sichtbar sein, anerkannt werden.
Und das wird auch so kommen, weil wir - Gott sei Dank - in einer demokratischen Gesellschaft leben, in der das möglich ist. Alles andere - die Seppels von PI und Pro-was-noch-mal, Henryk Broder und Kohorten, selbst einer wie dieser Breivik aus Norwegen - ist nur ein letztes Aufbäumen derer, die gerne weiterhin eine weiße, westeuropäische, bloß-nicht-muslimische, überhaupt-nicht-multikulturelle Gesellschaft wollen.
Die Reaktionen sind so heftig, weil sie vielleicht sogar wissen, dass bald Schluss ist mit dem Quatsch, dass bald alle dazugehören dürfen und jeder so sein kann, wie er will. Nicht hundertprozent, aber ein bisschen mehr als jetzt. So wie in London zum Beispiel. Wir befinden uns in einer Übergangsphase. Es ist nur eine Frage der Zeit.