Mittwoch, 30. Januar 2013

Heute vor 41 Jahren

 ...war ein Sonntag.

 
"Is there any one among you
Dare to blame it on the kids?
Not a soldier boy was bleeding
When they nailed the coffin lids..."

(John Lennon)


John (Jackie) Duddy, 17 Jahre

Patrick Joseph Doherty, 31 Jahre

Bernard McGuigan, 41 Jahre

Hugh Pius Gilmour, 17 Jahre

Kevin McElhinney, 17 Jahre

Michael Gerald Kelly, 17 Jahre

John Pius Young, 17 Jahre

William Noel Nash, 19 Jahre

Michael M. McDaid, 20 Jahre

James Joseph Wray, 22 Jahre

Gerald Donaghy, 17 Jahre

Gerald (James) McKinney, 34 Jahre

William Anthony McKinney, 27 Jahre

John Johnston, 59 Jahre

Montag, 28. Januar 2013

Grenzenlos


Memories Without Borders
 
Ein türkisch-armenisch-aserbaidschanischer Dokumentarfilm

Memories Without Borders ist eine 54-minütige Dokumentation, die die Auswirkungen konfliktreicher Vergangenheit auf das Leben Einzelner heute betrachtet. An der Schnittstelle von offizieller Geschichte und persönlichen Geschichten fordert Memories Without Borders die Zuschauer dazu heraus, sich zu fragen: was entscheiden wir uns, von anderen zu erinnern und was entscheiden sich andere, von uns zu erinnern?

Veröffentlicht wurde der Film von Conciliation Resources (CR), einer Peacebuilding-NGO, die Menschen, die direkt von Konflikten betroffen sind, dabei unterstützt, sich für Lösungsstrategien einzusetzen. CR arbeitet mit den Betroffenen zusammen daran, das kollektive Verständnis des Konflikts zu vertiefen, gespaltene Gemeinschaften zusammen zu bringen und Möglichkeiten zu schaffen, Differenzen friedlich zu überbrücken.

Sonntag, 27. Januar 2013

Nie wieder

Heute vor 68 Jahren war es endlich zu Ende. Auschwitz-Birkenau, das größte Vernichtungslager der Nationalsozialisten, in dem hunderte, tausende, Millionen Menschen gequält, erniedrigt, gemordet wurden, wurde durch die Rote Armee befreit. Über eine Million Menschen waren in Auschwitz ermordet worden, noch viel mehr in den vielen anderen Konzentrations- und Vernichtungslagern

Juden
Christen
Sinti
Roma
Menschen mit Behinderung
Homosexuelle
politische Regimegegner
Widerstandskämpfer
Wissenschaftler
Künstler
Journalisten
Kriegsgefangene
Zwangsarbeiter
Deserteure
Männer
Frauen
Kinder.

Heute vor 68 Jahren, begann es endlich, das Leben danach.

Heute vor 68 Jahren war es natürlich nicht zu Ende, weil man so etwas nicht vergessen kann, weil es, einmal erlebt, auch dann noch da ist, wenn es schon lange vorbei ist.

Und deshalb ist es unsere Pflicht, uns gegen jede Ungerechtigkeit, wo-auch-immer sie gegen wen-auch-immer durch wen-auch-immer begangen wird, aufzustellen und laut zu sagen:

Nie wieder.

Und wie soll das gehen? Fangt im Kleinen an. Gegen Gewalt, gegen Ausgrenzung, gegen Hass. Gegen Gleichgültigkeit, egal um wen es geht.


Ganz wichtig und vielleicht auch das Schwierigste dabei: Sich nicht blenden lassen von vermeintlichen Gruppenzugehörigkeiten. Unrecht ist Unrecht, auch wenn es den (vermeintlichen) Gegner trifft.

O die ihr glaubt, seid Wahrer der Gerechtigkeit, Zeugen für Allah, auch wenn es gegen euch selbst oder die Eltern und nächsten Verwandten sein sollte! Ob er (der Betreffende) reich oder arm ist, so steht Allah beiden näher. Darum folgt nicht der Neigung, daß ihr nicht gerecht handelt! Wenn ihr (die Wahrheit) verdreht oder euch (davon) abwendet, gewiß, so ist Allah dessen, was ihr tut, Kundig. (Qur'an Sure 4, Vers 135)

Oder mit Martin Niemöller gesagt:

„Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist.
Als sie die Sozialdemokraten einsperrten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Sozialdemokrat.
Als sie die Gewerkschafter holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Gewerkschafter.

Als sie die Juden holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Jude.
Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.“

Dienstag, 22. Januar 2013

Alle anders, alle gleich

Deutsche sind immer wieder geschockt, wenn ich ihnen erzähle, dass kleine Engländer mit 4 eingeschult werden. Ähnlich irritiert reagieren Engländer, wenn ich zum Besten gebe, dass kleine Deutsche mit 6, manchmal erst 7 in die Schule kommen. "Wie? So früh?!!" - "Was?! Sooo spät??".

Tja, andere Länder, andere Sitten. Das dachte ich auch, als ich mich durch diese Fotostrecke über Klassenzimmer auf der ganzen Feld klickte: Oje, sehen ja alle gleich aus, die kleinen Qataris, die kleinen Bangladeschis ... bis dann das Bild mit den kleinen Irinnen kam. Alle gleich. Alle anders, alle gleich.

Montag, 21. Januar 2013

Koexistenz

Du weißt, da stimmt was nicht, wenn am 9. Januar im Supermarkt übrig gebliebene Marzipan-Weihnachtsmänner neben neu eingetroffenen Schoko-Hasen stehen... 

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 Aaaaaah, gibt's denn gar keine Pause?!

Donnerstag, 17. Januar 2013

Religionen - Global Player in der internationalen Politik?

"Tagung der Evangelischen Akademie Villigst, der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) und des DVPW-Arbeitskreises "Religion und Politik" zur Rolle religiöser Akteure in der internationalen Politik 

1.-2. Februar 2013
Tagungsort: Frankfurt/Main, HSFK 

Ausgehend vom Säkularisierungsparadigma wurde der Religion lange Zeit nur wenig Bedeutung beigemessen - vor allem im wissenschaftlichen Diskurs, allen voran in den Politischen Wissenschaften. Dies betraf insbesondere die Disziplin der Internationalen Beziehungen, steht letztlich die Entstehung des internationalen Staatensystems doch in einem engen Zusammenhang mit dem Westfälischen Frieden, bei dem die Religion ihre Bedeutung als Basis der Außenpolitik scheinbar endgültig verlor. 

Mittlerweile ist allerdings von einer Revitalisierung der Religion die Rede. Im Bereich der internationalen Politik - insbesondere seit den Anschlägen vom 11. September 2001 - führte dies zu einer sehr intensiven Beschäftigung mit dem Einfluss von Religion auf Gewaltkonflikte. Im Kontext von Globalisierung und Global Governance wird der Religion aber noch immer keine ausreichende Beachtung geschenkt, und das obwohl angesichts neuer Formen des Regierens die Relevanz von nicht-staatlichen, transnationalen Akteuren stetig zunimmt. In diesem Zusammenhang können auch religiöse Akteure eine zentrale Rolle spielen. 

Das Anliegen der Tagung besteht entsprechend darin, das Agieren von religiösen Akteuren wie Religionsgemeinschaften oder religiös basierten Nichtregierungsorganisationen (NGOs) in der internationalen Politik in den Blick zu nehmen und die Potenziale ihrer Einflussnahme zu analysieren. 

OrganisatorInnen: 

PD Dr. Ines-Jacqueline Werkner, FEST / Universität Heidelberg 
PD Dr. Oliver Hidalgo, Universität Regensburg 
Dr. Claudia Baumgart-Ochse, HSFK, Frankfurt/M. 
Uwe Trittmann, Evangelische Akademie Villigst
Weitere Informationen und die Anmeldung finden Sie hier.

Das Programm als PDF-Download.

Mittwoch, 16. Januar 2013

An die, die immer nur Schlechtes sehen

"O you who have believe, avoid much suspicion, for some suspicions are sins (...)"

"O ihr, die ihr glaubt! Vermeidet häufigen Argwohn; denn mancher Argwohn ist Sünde. (...)"

Qur'an, Surah 49, Ayat 12

Freitag, 11. Januar 2013

Dealing with the past

"Invitation to event of Robert Bosch Stiftung 

Dealing with the Past: Approaches from Germany and Post-Yugoslav Countries.
A Conversation with Vesna Terselic

Wednesday, January 16, 2013, 6:00 pm 
Berlin Representative Office, Robert Bosch Stiftung GmbH 
Französische Str. 32, 10117 Berlin-Mitte 

Vesna Terselic is Founder and Director of the organization "Documenta – Center for Dealing with the past" based in Zagreb, Croatia. The objective of her work is to establish factual truth about the war and to shift the discussion from the level of dispute over facts towards a dialogue on interpretations. She gained experience as a facilitator in conflict situations mostly in Bosnia-Hercegovina, Kosovo and Kyrgystan. She was awarded the Right Livelihood Award in 1998 for her efforts in building peace, justice and reconciliation on the Balkans, after having been nominated for the Nobel Peace Prize in 1997. 

As a Richard von Weizsäcker Fellow Vesna Terselic spends three months with Robert Bosch Stiftung. The Fellowship aims at shaping important policy debates on the challenges of the 21st century. Distinguished experts and policy makers from various fields are invited to spend a sabbatical at the Robert Bosch Stiftung Representative Office in Berlin. 

After an introduction by Sandra Breka, Head of the Berlin Representative Office of the Robert Bosch Stiftung, Vesna Terselic will offer an insight into her long-standing commitment and experiences with peacebuilding and reconciliation in the Balkans. She will explore different ways of dealing with totalitarian and authoritarian regimes in Germany and Europe. The subsequent discussion will be moderated by Frank Hofmann who has long experience as journalist in the region, amongst others with Deutsche Welle TV. You will be invited to join a reception after the discussion. 

Please register with Verena Heinzel at verena.heinzel@bosch-stiftung.de"

Sonntag, 6. Januar 2013

Übergangsphase

"Wir befinden uns in einer Übergangsphase", meinte Tariq Ramadan neulich im ZEIT-Interview mit Kübra (Gümüsay). Und ganz genauso ist es. Die, die lange kaum sichtbar waren; oft kaum gebildet, schlechte Jobs besetzten und in der Öffentlichkeit eher weniger wahrnahmbar waren, die werden sichtbarer, hörbarer. Haben bessere Ausbildungen, wollen bessere Jobs, auch dazugehören, sichtbar sein, anerkannt werden.

Und das wird auch so kommen, weil wir - Gott sei Dank - in einer demokratischen Gesellschaft leben, in der das möglich ist. Alles andere - die Seppels von PI und Pro-was-noch-mal, Henryk Broder und Kohorten, selbst einer wie dieser Breivik aus Norwegen - ist nur ein letztes Aufbäumen derer, die gerne weiterhin eine weiße, westeuropäische, bloß-nicht-muslimische, überhaupt-nicht-multikulturelle Gesellschaft wollen.

Die Reaktionen sind so heftig, weil sie vielleicht sogar wissen, dass bald Schluss ist mit dem Quatsch, dass bald alle dazugehören dürfen und jeder so sein kann, wie er will. Nicht hundertprozent, aber ein bisschen mehr als jetzt. So wie in London zum Beispiel. Wir befinden uns in einer Übergangsphase. Es ist nur eine Frage der Zeit.