Samstag, 29. September 2012

Integration ... im Supermarkt

Dass ein Supermarkt die besonderen Bedürfnisse einer der ethnischen oder religiösen Minderheitengruppen bedient, habe ich zum ersten Mal vor zehn Jahren in Paris gesehen. Dort gab es in manchen Supermärkten ein Regal mit koscheren Lebensmitteln, mit halal Lebensmitteln, oder beides. Ich, Deutsche, konnte es kaum glauben.

Ähnlich groß war mein Erstaunen, als ich vor zwei Jahren hier in London entdeckte, dass in manchen Supermärkten nicht nur eine kleine Auswahl sondern ganze Regale voller "ethnischer Produkte", wie man hier sagt, angeboten werden. Meistens in den Vierteln, in denen auch die entsprechenden potentiellen Konsumenten leben.

Nicht weit von dem Viertel, in dem wir zurzeit leben, und das in ganz London eines der multikulturellsten ist, sieht das dann so aus:


Mit "Asian" ist hier südasiatisch gemeint. "Oriental" ist fernöstlich. Und neben der Bezeichnung "Halal" steht der Begriff gleich auch noch in arabischen Schriftzeichen - damit wirklich jeder schnackelt, was er hier bekommt. (Übrigens gibt es in manchen großen Supermärkten in Ostlondon neben der regulären Fleischtheke auch noch eine extra Halal-Fleischtheke.)


Hier gibt's die leckeren Oliven, eingelegte Weinblätter und Sesampaste:


Und hier diverse koschere Lebensmittel:


Koscher Wein:


Auf der anderen Seite: diverse europäische Spezialitäten.


Und auch wer in Großbritannien lebt und karibische Spezialitäten vermisst, findet hier zumindest die eine oder andere Zutat, das eine oder andere Fertiggericht:


In der "Halal"-Abteilung wurde auch ich fündig: Haribo-Tropifrutti - nicht nur in der Halal-Version (ich hab euch lieb, ihr türkischen Gummibärchen-Hersteller!), sondern zudem um die Hälfte reduziert. Oh yes.

Ostlondon, September 2012

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Sind die Halal-Gummibärchen auch vegetarisch -ohne Gelatine?

Lieselotte hat gesagt…

Nicht vegetarisch. Mit Gelatine. Aber eben halal Gelatine.