Sonntag, 2. September 2012

Integration: die Litauer


Integration ist ankommen und da sein. 
Dazu gehören und mit reinpassen, 
trotzdem noch man selbst sein. 
Sich an das Hier anpassen und das Jetzt verändern. 
Was mitbringen, was annehmen.

Bild: Lieselotte
 Ostlondon, Sommer 2012

Einen kleinen Lebensmittelladen, ne Pizzeria oder Dönerbude aufmachen ist wohl einer der Klassiker, wie man es als jemand, der neu ins Land kommt und den ein bisschen Unternehmergeist piesackt, finanziell (und dann auch sonst) Fuß fassen kann. Und so hat Deutschland seine kleinen Pizza-, Döner- und China-Buden (die in der Zwischenzeit oft von Indern betrieben werden) und London seine pakistanischen chicken shops (wo es, nein, keine lebendigen sondern gebratene Hühner gibt, der Name ist da für nicht-England-Kundige nicht unbedingt unzweideutig). In den letzten Jahren öffneten in manchen Teilen der Stadt viele polnische Cafés (ja, richtige Cafés wie in Kontinentaleuropa! Rarität im Land der Pubs...), litauische Lebensmittelläden und Friseursalons...

Aber es geht noch weiter. Thai- und indisches Essen steht in traditionellen englischen Pubs schon lange auf der Karte. Und in der Zwischenzeit gibt es Pubs, die von außen aussehen, wie man sich einen englischen Pub eben vorstellt ... aber drinnen laufen die Kellnerinnen in litauischen Trachten umher und auf der Karte haben baltische Spezialitäten englische Traditionskost verdrängt... Ein weiteres Beispiel von Integration à l'anglaise kam mir kürzlich in Stratford vor die Linse. Lituanica - ein typischer englischer Kleinwarenladen - und nicht nur ein kleiner irgendwie zusammengefriemelter Tante-Emma-Laden, wie es hier so viele gibt, sondern ein professionell aufgemachter kleiner Supermarkt, Teil einer Kette (!) mit Logo und Slogan (!!), die the best from home anbietet. Na, wenn das mal nicht was ist.

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