Elterngeld fand ich, als wir es fuer das Lieschen bekamen, genial. Inwiefern es einen Unterschied machte, konnte ich sehen, als dann nach einem Jahr ploetzlich ein paar Hundert Euro fehlten.
Familienministerin Kristina Schroeder hat nun erklaert, die geplante Ausweitung des Elterngeldes muesse aus finanziellen Gruenden ausfallen. Im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und FDP war vorgesehen gewesen, dass die sogenannten "Vaetermonate", die zwei zusaetzlichen Monate, in denen Elterngeld an die junge Familie gezahlt werden kann, ausgeweitet werden.
Familien mit kleinen Kindern haette das aus zwei Gruenden etwas gebracht: Zum einen waere der Anreiz fuer Vaeter, mehr als nur zwei Monate Elternzeit zu nehmen, groesser geworden. Zum anderen hiesse es schlicht: mehr Geld fuer Familien. Damit ist jetzt nichts.
Aus England betrachtet hoeren sich die Beschwerden ueber die ausfallende Aufstockung des Elterngeldes irgendwie ein bisschen nach Jammern auf hohem Niveau an. Hier gibt es nur sechs Monate bezahlte Elternzeit und das Geld, das man bekommt, sind auch nur ein paar Hundert Pfund - mit denen man vor allem in London nicht weit kommt. Es besteht die Moeglichkeit, weitere drei Monate unbezahlte Elternzeit zu nehmen, aber das war's dann auch schon.
Andererseits: Nur weil es anderswo noch miserabler aussieht, heisst das schliesslich nicht, dass man sich mit dem, was man da von einer Kristina Schroeder (die sich zumindest um den finanziellen Aspekt der ganzen Sache - die Frau ist selbst gerade schwanger - keine allzu grossen Sorgen machen muss) vorgeworfen bekommt, zufrieden geben muss. Falls tatsaechlich nicht ausreichend Mittel vorhanden sind - warum weitet man dann nicht einfach die "Vatermonate" innerhalb der bestehenden Elternzeit, wie Thomas J. Kramer auf dem ZDF-Blog vorgeschlagen hat, aus? Das wuerde keinen Pfennig mehr kosten, aber ein deutliches Zeichen setzen.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
2 Kommentare:
Klär mich auf: Wie ist das mit den Vater-Monaten? Ich dachte heute wäre es egal, wer von den beiden Elternteilen die Elternzeit in Anspruch nimmt? Wenn die Frau will und kann, darf sie doch gerne kurz nach der Geburt wieder arbeiten, während z.B. der Mann zu Hause bleibt.
Nun ja, das mit dem Kostenfaktor ist so eine Sache. Es gäbe sicherlich Möglichkeiten an anderen Enden zu sparen. Aber da steckt man als kleiner Bürger ja nicht drinne, stimmts? ;-)
Man hat als Familie Recht auf 12 Monate Elterngeld. Falls einer der Ehepartner (meistens der Mann) auch zu Hause bleiben moechte, kann man maximal 14 Monate bekommen. 2 fuer den einen Elternteil, 12 fuer den anderen. Das sind 2 Monate mehr Geld (und Zeit natuerlich) fuer die Familien, in denen nicht nur die Mutter zu Hause bleibt.
Kommentar veröffentlichen