Oder: Ferien im Krieg
Dunia ist 22 Jahre alt. Sie ist Libanesin, weil ihre Eltern von dort stammen. Sie ist aber auch Britin, weil sie lange Jahre in Grossbritannien gelebt hat. Aufgewachsen ist sie in einer ganzen Reihe von Laendern, vor allem im Nahen Osten, aber auch in Europa. Dunias Vater ist Professor, so kam die Familie ziemlich herum. Dunias Englisch hat einen leicht amerikanischen Einschlag - ich vermute, das kommt von den Schulen, die sie im Ausland besucht hat. Heute lebt sie in London, wo sie Wirtschaftswissenschaften und Umweltpolitik studiert.
Der Sommer vor fuenf Jahren
Auch wenn sie nie dort gelebt hat, ist Dunia, seit sie ein kleines Kind war, jeden Sommer in den Libanon gefahren, um dort die Ferien mit ihren Grosseltern, Tanten, Onkeln, Cousins und Kusinen zu verbringen. So auch damals, im Sommer vor fuenf Jahren. Der Sommer vor fuenf Jahren, das war der Sommer 2006, als wieder einmal ein israelisch-arabischer Krieg ausbrach. Dieses Mal war es wieder ein Libanon-Krieg. Glaubt man den einen, waren am Ausbruch des Krieges die Israelis Schuld, hoert man auf die anderen, war es der Fehler von Hisbullah-den Libanesen-Palaestinensern-Arabern.
Krieg
Dunia flog mit ihrem Bruder in den Libanon. Und ploetzlich war da Krieg. Bombardements, Schuetzenfeuer, man schlief in voller Montur, weil es ja immer sein koennte, das man ploetzlich aufstehen und rennend aus Haus verlassen musste. "Einmal kamen die Bomben so nahe, dass wir aus dem Haus mussten. Wir rannten auf die Strasse, mein Cousin wurde vor meinen Augen von einem Bombensplitter getroffen", erzaehlt Dunia und ich versuche, diese Beschreibung mit dem Bild des huebschen, dezent geschminkten Maedchen, das in Jeans und Kopftuch vor mir steht, zusammen zu bringen. Das passt nicht.
"Ich wollte nicht weg"
"Meine Familie wollte, dass mein Bruder und ich uns evakuieren lassen. Das waere kein Problem gewesen, weil wir ja unsere britischen Paesse hatten. Aber ich wollte nicht weg. Wie haette ich den Libanon verlassen koennen, wo doch meine Familie, meine Grosseltern, meine Tanten und Onkels, alle dort waren? - Meine Grosseltern weigerten sich sowieso, ihr Haus zu verlassen. 'Wir lassen nicht zu, dass hier ein zweites Palaestina passiert', meinte mein Grossvater - er hatte Angst, dass die Israelis einmarschieren koennten und sie die Fluechtlinge dann nicht mehr zurueck in ihre Haeuser lassen wuerden."
Etwas Gutes?
"Es hatte auch etwas Gutes. Das hoert sich irre an, oder: 'Der Krieg hatte auch etwas Gutes'. Es hat mich veraendert, ich war danach nicht mehr die Gleiche. Am Anfang hast du noch Angst, dass du sterben koenntest, aber irgendwann ist es dir egal. Man macht halt normal weiter und denkt sich: 'Na und, dann sterb ich halt'."
Vier Wochen
Der Libanonkrieg vom Sommer 2006 dauerte fast genau einen Monat. Vier Wochen, das war auch die Zeit, die Dunia jeden Sommer im Libanon verbrachte. Als der Krieg vorbei war, flog sie wieder zurueck nach Hause. Nach vier Wochen, die alles veraendert hatten.
Sonntag, 17. April 2011
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7 Kommentare:
Genau der selbe Sülz wie das mit Alice.
Leg doch dein Taqiyya-Gehabe und hab den Mut hinzuschreiben was du wirklich willst: Eine Welt, in der alle Muslime sind - und in der davor die "Ungläubigen" samt Christen und Juden abgeschlachtet werden...das ist die Ideologie der Mohammedaner
Oh nein, Sie haben mich durchschaut. Wie Sie zwischen den Zeilen lesen koennen. Ich bin beeindruckt.
Auch sonst noch einen schoenen Tag
wuenscht
die Lieselotte
Was sind denn das für üble Kommentare, kann man die nicht abschalten?
"Beeindruckt" ? Wie muss ich mir das vorstellen ? In etwa wie der geistesabwesende und glotzige Blick, den die meisten Kopftuchfrauen drauf haben - nur NOCH etwas dümmer ?
Nicht der Islam, die Muslime schaufeln sich weltweit ihr Grab... und um das zu verhindern, wünsche ich mir Christianisierung vom Westen und Judaisierung vom Osten her.
Süß ... der anonyme Kommentator redet wie ein kleiner Nazi :-D
Übrigens macht man zwischen dem letzten Wort und dem Fragezeichen kein Leerzeichen! Das zeugt ein wenig von "Dummheit", wenn Sie das so machen ;-)
In diesem Sinne trotzdem Frohe Ostern und eine erfolgreiche Christianisierung durch ihre christlichen Taten und Worte!
HÖren Sie mal, liebe/r Anonym,
wir hatten das hier schon mal: Beleidigungen können Sie sich hier sparen. Sonst müssen sie sich in Zukunft einen anderen Ort zum rum Stänkern suchen.
Also: Falls Sie Ihre Meinung hier los werden möchten, bitte schön - aber diese ohne die Verwendung von Beleidigungen auszuformulieren, das sollten Sie schon hinbekommen.
Mutig, mutig Lieselotte, Sie wollen also nicht eine Welt, in der die Menschen Moslems sind. Ich werde mich auf Sie beziehen, falls Sie recht haben sollten und ich als Ungläubiger in die Hölle abkommandiert werde. Ich wede dann sagen: Eure Schwester Lieselotte hielt es nicht für erforderlich, dass ich Moslem werde; ich habe ihr geglaubt und jetzt bin ich unter den Verlierern.
Ich fürchte, wir werden dann eine gewisse Zeit zusammen in der Hölle verbringen, Frau Lieselotte. Da sie mir ein vergelichsweise netter Mensch zu sein scheinen, gehe ich jetzt mal ordentlich sündigen, damit unser gemeinsamer Aufenthalt nicht allzu kurz gerät. Von Perre Vogel habe ich gelernt, dass die Sünden eines Ungläubigen über die/den Moslam kommen, der/die ihm Steine bei seiner Moslemwerdung in den Weg legt. Ungläubige können so viel von Moslems lernen...
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