Donnerstag, 4. April 2013

Staatstheorie auf Feministisch

 .
"Gendering the State.
Feministische Staatstheorie.
Eine Einführung in zentrale Kontroversen 
und aktuelle Diskussionen

10. April 2013 18:00 - 20:00 
Otto-Suhr-Institut, Ihnestr. 21/A, Berlin
U-Bhf Thielplatz

Herkömmlicherweise wird der Staat als diejenige Institution verstanden, die das Gewaltmonopol über ein abgegrenztes Territorium beanspruchen kann und dieses mittels einer regelgebundenen, hierarchisch strukturierten und (geschlechts-)neutralen Verwaltung ausübt. 

Dabei taucht die Kategorie 'Geschlecht' in den gängigen wissenschaftlichen Debatten nicht auf. Auch in der marxistischen Staatstheorie wurde die Frage, welche Rolle der Staat im Zusammenhang mit der Entstehung, Reproduktion und Umgestaltung von Geschlechterverhältnissen spielt, lange Zeit nicht gestellt. 

Erst in den letzten Jahrzehnten haben verschiedene feministisch inspirierte Ansätze diese selbstverständliche Geschlechtsblindheit staatstheoretischer Debatten erschüttert. So machten feministische Kritiken beispielsweise darauf aufmerksam, dass das 'staatliche Gewaltmonopol über ein gegebenes Territorium' ein Mythos ist, weil es die vielfach von Männern ausgeübte häusliche Gewalt systematisch unterschlägt. 

Mittlerweile hat sich die feministische Staatstheorie zu einem eigenen breiten Diskussionsfeld entwickelt, deren Konzepte und Einsichten eng verbunden sind mit den Veränderungen innerhalb der Frauenbewegung. 

In der Diskussion mit Birgit Sauer und Gundula Ludwig wollen wir daher in einem ersten Teil die theoretische Entwicklung der feministischen Staatstheorie einführend nachvollziehen und dabei neben den theoretischen Debatten auch die institutionellen Widerstände und Vorbehalte betrachten, gegen die sich feministische Staatstheorie durchsetzen musste. 

Dabei sollen zentrale Einsichten feministischer staatstheoretischer Ansätze vorgestellt und der Frage nachgegangen werden, inwieweit Staat und Geschlecht systematisch zusammenhängen. 

In einem zweiten Teil werden Gundula Ludwig und Birgit Sauer einige zentrale Überlegungen aus ihren Arbeiten präsentieren. Enden wollen wir mit einer Diskussion darüber, welche Herausforderungen für politisches Handeln im/mit/gegen den Staat sich aus den jeweiligen Perspektiven auf den Staat ergeben. 

Birgit Sauer ist Professorin am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien mit dem Schwerpunkt Gender und Governance. 

Gundula Ludwig ist Politikwissenschaftlerin und arbeitet als Lehrbeauftragte an der Universität Wien. Ihre Schwerpunkte sind Politische Theorie, feministische Theorie, Queer Theorie."

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

In welcher Stadt ist das denn? Wien...?

Lieselotte hat gesagt…

Oh, hab ich tatsächlich die Stadt vergessen.

Nee, nicht Wien - Berlin!