Oder: Juristisch korrekt, politisch ungeschickt
Aufregung im Vorfeld des Prozesses gegen Beate Zschäpe, eine der NSU-Terroristen: Von 50 Plätzen für während der Verhandlung akkreditierte Journalisten wurde nur einer an ausländische Medienvertreter vergeben. Keines der acht türkischen Medien, die sich um Akkreditierung beworben hatte und die, da acht der neun NSU-Opfer türkischer Abstammung waren, ein besonderes Interesse am Prozess haben, wurde angenommen. Das Gericht verweist auf gängige Vergabeverfahren, doch selbst unter einigen der akkreditierten Journalisten kommt Unmut auf. Bild bietet seinen Platz der türkischen Zeitung Hürriyet an, und eine Reihe anderer Medienvertreter überlegen ebenfalls, wie die begrenzten festen Plätze im Saal eventuell zu teilen wären.
Und man fragt sich, ob die Juristen und Verwaltungsbeamten vor Ort wirklich nicht begriffen haben, dass standardmäßige Vorgehensweisen schön und gut sind, aber ein bisschen politische Sensibilität zur rechten Zeit auch ganz nett sein kann. Und ich denke an ausländische Reaktionen auf die unsägliche Erklärung Merkels, "Multikulti" sei "gescheitert" oder auf den Umgang der deutschen politischen Elite und Justiz mit dem Mord an Marwa El-Sherbini zurück, der uns im Ausland mehr bad publicity beschert hat als ich es mir jemals hätte erträumen können.
Ein kleines bisschen Gespür für brisante Fragen, bitte
Wir sitzen nicht einfach nur in München und halten uns da an unserem Oberlandesgericht an unsere Auslegung der Vorschriften, egal, was bei rauskommt. Wir sitzen mitten in Europa und die Welt guckt uns über die Schulter. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber mir persönlich ist es lieber, wenn dieses Land als offen, tolerant, weltgewandt bekannt ist. Und nicht als die, die juristisch korrekt aber politisch unklug handeln und irgendwie nicht so richtig begriffen haben, dass ein kleines bisschen politisches Gespür für sensible Fragen verdammt noch mal nicht schadet. - Mensch, haben die keinen Political Advisor, der die Damen und Herren mal hätte briefen können?!
Standardmäßige Vorgehensweise oder politische Sensibilität
Und man fragt sich, ob die Juristen und Verwaltungsbeamten vor Ort wirklich nicht begriffen haben, dass standardmäßige Vorgehensweisen schön und gut sind, aber ein bisschen politische Sensibilität zur rechten Zeit auch ganz nett sein kann. Und ich denke an ausländische Reaktionen auf die unsägliche Erklärung Merkels, "Multikulti" sei "gescheitert" oder auf den Umgang der deutschen politischen Elite und Justiz mit dem Mord an Marwa El-Sherbini zurück, der uns im Ausland mehr bad publicity beschert hat als ich es mir jemals hätte erträumen können.
Ein kleines bisschen Gespür für brisante Fragen, bitte
Wir sitzen nicht einfach nur in München und halten uns da an unserem Oberlandesgericht an unsere Auslegung der Vorschriften, egal, was bei rauskommt. Wir sitzen mitten in Europa und die Welt guckt uns über die Schulter. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber mir persönlich ist es lieber, wenn dieses Land als offen, tolerant, weltgewandt bekannt ist. Und nicht als die, die juristisch korrekt aber politisch unklug handeln und irgendwie nicht so richtig begriffen haben, dass ein kleines bisschen politisches Gespür für sensible Fragen verdammt noch mal nicht schadet. - Mensch, haben die keinen Political Advisor, der die Damen und Herren mal hätte briefen können?!
5 Kommentare:
Ja, ich hab mich auch gefragt, wie dämlich man sein kann.
In Bajan hoast des: mia san mia. Und wos soi des sei a pohlitikäll atwaisa? Bei uns gibts nua amigos.
(In Bayern heißt das: "wir sind wir" - und was soll das sein - ein "political advisor". Bei uns gibt es nur Amigos.
Tja, hätten die MICH gefragt... :P
Dei Araber scheren sich kein Stück um ihr Image, warum sollen immer wir das tun?
Weil Politik nicht nach dem Prinzip "mein Nachbar stinkt wie ein Waldschrot, warum sollte ich mich mehr als einmal pro Woche duschen?!" funktioniert.
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